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# taz.de -- Sportler für Toleranz: Homophobie verlernen
> Kanadische Collegesportler plädieren für einen entspannten Umgang mit
> Homosexuellen. Die Reaktionen auf Outings im Profisport haben Mut
> gemacht.
Bild: Jason Collins, erster offen schwuler US-Profisportler.
BERLIN taz | „Ich bin ein 34 Jahre alter NBA-Center, ich bin schwarz und
ich bin schwul.“ Dieses Bekenntnis des Basketballers Jason Collins in einer
Titelgeschichte der Sports Illustrated im Mai dieses Jahres löste geradezu
überschwängliche Reaktionen aus.
Collins war der erste Profisportler einer der großen US-Ligen, der sich
offen als schwul outete. US-Präsident Barack Obama gratulierte persönlich,
Bill Clinton schrieb über einen großartigen Menschen und Regisseur Spike
Lee applaudierte: „Danke für deine Courage. Das war ein Slam Dunk gegen
Homophobie!“
Zwar behaupteten böse Zungen, Collins, der in der abgelaufenen Saison mehr
Bank- als Parkettzeiten aufzuweisen hatte, wollte mit der generierten
Aufmerksamkeit vor allem einen letzten Profivertrag ergattern, doch zeigte
sich auch deutlich: Homophobie im US-Sport ist out. Die
Gesellschaftsmehrheit ist überreif, um schwule, lesbische oder bisexuelle
Athleten als normal zu akzeptieren, eine Diskriminierung ist nicht länger
akzeptabel.
Das zeigte sich auch im Fall von Robbie Rogers, der nur einige Wochen
später einen Vertrag beim US-Fußballklub Los Angeles Galaxy unterschrieb.
Rogers hatte sich drei Monate zuvor geoutet und zugleich sein Karriereende
bekanntgegeben. Die positiven öffentlichen Reaktionen ermutigten ihn, seine
Karriere doch fortzusetzen.
Womöglich bestärkt durch Collins und Rogers machen sich nun einige
Collegesportler in einem Videoclip der kanadischen Studenteninitiative
[1][GET REAL] gegen die Diskriminierung stark. Die angehenden
Profisportler, teils homosexuell, teils nicht, berichten von ihrem Umgang
mit ihrer eigenen Sexualität oder der ihrer Kollegen. Die Initiative
richtet sich an Schüler, die, so heißt es in dem siebenminütigen Clip,
Homophobie genauso wie sie es gelernt haben, wieder verlernen können.
Die Offenheit der beteiligten Wasserballer, Ruderer, Rugbyspieler,
Schwimmer oder Cheerleader ist womöglich noch mutiger als die der
Profisportler. Denn sie alle haben ihre Karriere noch vor sich und stehen
nicht unter dem Schutz der medialen Öffentlichkeit und prominenter
Fürsprecher. Und auch sie wissen: Homophobie ist vielleicht kein legitimer
Teil des öffentlichen Diskurses mehr, doch in den Köpfen vieler weiter
verbreitet. Auch und gerade im Sport.
25 Sep 2013
## LINKS
[1] http://www.thegetrealmovement.com/
## AUTOREN
Erik Peter
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