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# taz.de -- Flüchtlingsdrama im Mittelmeer: 400 Menschen aus Booten geborgen
> Italiens verstärkte Marine rettet gemeinsam mit der Küstenwache
> zahlreiche Einwanderer. Sie waren vor Lampedusa in Seenot geraten.
Bild: Italienische Küstenwache im Einsatz vor Lampedusa.
ROM afp | Bei drei nächtlichen Rettungsaktionen in der Straße von Sizilien
sind rund 400 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer geborgen worden. Schiffe
der italienischen Marine retteten mit Hilfe der Küstenwache etwa hundert
Kilometer südlich der Insel Lampedusa 80 Einwanderer in Seenot, wie die
Behörden am Dienstag mitteilten. Unweit davon sei eine weitere Gruppe von
210 Flüchtlingen an Bord geholt worden. Die übrigen habe eine alarmierte
Handelsschiffsbesatzung aus ihrem Schlauchboot gerettet.
Die drei Einsätze in der Nacht zum Dienstag folgten auf den Beginn einer
neuen Überwachungs-Mission, die tags zuvor von der italienischen Regierung
beschlossen worden war: Dabei werden zusätzliche militärische und zivile
Schiffe und Flugzeuge zur Überwachung des Mittelmeers eingesetzt, um – wie
es offiziell heißt – in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten und
Menschenschmuggler abzuschrecken.
Vorgesehen ist auch der Einsatz von Drohnen, Kriegsschiffen, Hubschraubern
und moderner Nachtsichtausrüstung.
Am 3. Oktober waren bei einer Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa
mindestens 360 Menschen aus Afrika ums Leben gekommen. Nur 155 der
geschätzt rund 550 Bootsinsassen konnten gerettet werden. Die Tragödie
hatte eine neuerliche Debatte über die umstrittene Flüchtlingspolitik der
Europäischen Union befeuert und Italien abermals dazu veranlasst, mehr
Unterstützung durch andere EU-Länder anzufordern.
Nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind in diesem Jahr
bereits rund 32.000 Flüchtlinge in Italien und Malta eingetroffen. Viele
von ihnen stammen aus Eritrea, Somalia und Syrien.
Ähnlich wie Italien wird auch Griechenland von vielen Flüchtlingen als
Eingangstor in die EU angesteuert. Südlich der Halbinsel Peloponnes griffen
die Behörden des Landes am Dienstag dutzende schiffbrüchige Syrer auf,
darunter elf Frauen und 18 Kinder.
Die 73 Flüchtlinge befanden sich demnach an Bord eines unüberdachten
Bootes, das einen Notruf abgesetzt hatte, und wurden nach Angaben der
Hafenwacht unversehrt in Kalamata an Land gebracht.
15 Oct 2013
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