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# taz.de -- Kommentar Vertragsverlängerung Löw: Was für ein grandioser Unsin…
> Der DFB und Bundestrainer Jogi Löw sind sich einig. Und Deutschland
> diskutiert eine Vertragsverlängerung, die eigentlich keine ist.
Bild: Freund der ganz großen Geste: Jogi Löw
Reden wir also über Joachim Löw! Das wollen wir doch, das sollen wir doch
vor allem, oder? Seinem niveageschönten Gesicht ist ohnehin kaum noch zu
entkommen, seit der Deutsche Fußballbund gestern angekündigt hat, verkünden
zu wollen, dass der Vertrag mit dem Bundestrainer über diesen Sommer hinaus
verlängert wird. Der Bundestrainer des deutschen Fußballs ist wieder mal
ganz wichtig.
Und jetzt sollen wir also schön diskutieren, wie gut diese Entscheidung für
den deutschen Fußball ist, was sie für das Abschneiden der DFB-Elf bei der
Fußball-WM in Brasilien 2014 bedeuten kann, und am Ende vielleicht gar noch
darüber, was diese Entscheidung für einen Leverkusener Stürmer heißt, der
zwar jede Menge Tore schießt, aber in der Nationalelf nie spielen darf.
Und ein bisschen könnten wir auch über Löws Co-Trainer Hansi Flick reden,
der vom Hütchenaufsteller beim DFB zum Sportdirektor befördert wird, über
die Impulse, die von diesem Mann ausgehen könnten. Oder hat da jemand etwa
keine Lust mehr, schon wieder über Fußball zu sprechen?
Macht nichts! Dann reden wir über Löw als Mensch! Über Jogi. Wie gut er –
Adidas und Strenesse sei Dank – angezogen ist: darüber könnten wir doch
diskutieren! Oder darüber, dass er die Haare schön und kaum grau hat, dass
er so freundlich rüberkommt, dass er ein Repräsentant des guten, neuen,
unverkrampften Deutschland ist, der zwar nur ein kleines bisschen besser
Deutsch spricht als Pep Guardiola, der neue Trainer des FC Bayern München,
dafür aber textsicher die Nationalhymne mit angemessener Inbrunst vor jedem
Länderspiel mitträllert.
Und am Ende könnten wir noch eine These aufstellen, mit der wir zu
definieren versuchen, was die Vertragsverlängerung mit Löw uns und unseren
Nachbarn im Ausland über Deutschland sagt. Ist er der Vati in Mutti Merkels
Land?
Oder schauen wir uns einfach an, was der DFB da eigentlich verkünden will.
Da wird ein millionenschwerer Vertrag mit einem Bundestrainer, der bislang
noch keinen Blumentopf gewonnen hat, unmittelbar vor einer
Weltmeisterschaft verlängert, in der dieser zeigen soll, wie weit er es mit
dieser Mannschaft bringen kann, ob er sie sogar zum Titel führen kann.
Und wenn das Turnier nicht so gut gelingt, dann wird der Vertrag eben
wieder aufgelöst. Was für ein grandioser Unsinn! Wir sollen also eine
Vertragsverlängerung diskutieren, die eigentlich gar keine ist. Aber wenn
der Fußball will, dass wir das tun, dann machen wir das eben. Deutschland
ist Fußballland. Viel Spaß beim Schwafeln!
17 Oct 2013
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
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Fußball
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