| # taz.de -- EU-Haushaltsstreit: Einigung über Milliardenausgaben | |
| > Über Monate hinweg stritten EU-Parlament und Ministerrat über den | |
| > Haushalt 2014. Nach zähem Ringen steht jetzt ein Kompromiss. | |
| Bild: Budget für das kommende Jahr: 135,5 Milliarden Euro. | |
| BRÜSSEL dpa | Das EU-Parlament und die Regierungen der 28 EU-Staaten haben | |
| ihren monatelangen Haushaltsstreit beigelegt. Sie einigten sich nach fast | |
| 16-stündigen Verhandlungen am frühen Dienstagmorgen auf einen Kompromiss. | |
| Die EU darf demnach im kommenden Jahr 135,5 Milliarden Euro ausgeben, wie | |
| die litauische Ratspräsidentschaft mitteilte. „Wir stärken die besonders | |
| wichtigen Bereiche Wachstum, Beschäftigung und Innovation“, sagte der | |
| Ratsvorsitzende und litauische Finanz-Staatssekretär Algimantas Rimkunas. | |
| Auch der heftig umstrittene Nachtragshaushalt für 2013 über 400 Millionen | |
| Euro Katastrophenhilfe steht. Damit sollen Opfer des Hochwassers im Juni | |
| entschädigt werden – Deutschland kann mit 360 Millionen Euro rechnen. Der | |
| Kompromiss von Rat und Parlament sieht vor, 250 Millionen Euro aus | |
| Haushaltsresten des laufenden Jahres zu bezahlen. Weitere 150 Millionen | |
| Euro werden aus dem Budget des kommenden Jahres genommen. Zugleich wird dem | |
| Wunsch des Parlaments entsprochen, 200 Millionen Euro aus bislang nicht | |
| ausgegebenen Posten des Budgets des laufenden Jahres zugunsten der | |
| Forschung auszugeben. | |
| Durch die Einigung auf einen Haushalt für 2014 ist nun auch ein Beschluss | |
| über den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2014 bis 2020 in Höhe von rund | |
| einer Billion Euro wahrscheinlich. „Ich bin optimistisch, dass das | |
| Parlament dem Mehrjährigen Finanzrahmen zustimmen wird“, sagte | |
| EU-Haushaltskommissar Janusz Lewandowski. Es gebe keinen Grund, die | |
| Abstimmung noch einmal zu verschieben. | |
| Das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten streiten sich seit Monaten um die | |
| Höhe des Haushalts 2014. Die Regierungen wollten zunächst nur Ausgaben von | |
| maximal 135 Milliarden Euro akzeptieren – ein Budget unter der vereinbarten | |
| Obergrenze, die im Finanzrahmen für 2014 bis 2020 vorgesehen ist. „Hohe | |
| Ausgaben sind nicht der richtige Weg, um die Probleme in den Griff zu | |
| kriegen“, sagte die Staatssekretärin im britischen Finanzministerium, Nicky | |
| Morgan, vor den Verhandlungen. Das Parlament forderte hingegen 136,4 | |
| Milliarden Euro an Ausgaben für das kommende Jahr. Die Kommission hatte | |
| 136,1 Milliarden Euro vorgeschlagen. Am Ende einigte man sich auf 135,5 | |
| Milliarden Euro. | |
| Der Kompromiss sieht 2014 weniger EU-Ausgaben vor als im laufenden Jahr. Im | |
| Jahr 2013 darf die EU noch 144,3 Milliarden Euro ausgeben. Die | |
| Mitgliedsstaaten mussten 11,2 Milliarden Euro nachschießen, um Löcher im | |
| Haushalt 2013 zu stopfen. Nachtragshaushalte sind auch 2014 denkbar: „Ich | |
| schließe nicht aus, dass noch ergänzende Finanzierungen nötig sein | |
| könnten“, sagte Rimkunas. Der Kompromiss sieht vor, dass die EU im | |
| kommenden Jahr insgesamt 142,6 Milliarden Euro als sogenannte | |
| Verpflichtungsermächtigungen verplanen darf. Dabei handelt es sich vor | |
| allem um Zusagen für die Begleichung von Rechnungen bei Großprojekten in | |
| späteren Jahren. | |
| Von den 28 EU-Regierungen stimmten vier gegen den mit dem Europaparlament | |
| ausgehandelten Kompromiss. Dänemark, Großbritannien, die Niederlande und | |
| Schweden hatten unter Hinweis auf die heimischen Sparzwänge noch striktere | |
| Einsparungen gefordert. | |
| 12 Nov 2013 | |
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