# taz.de -- Taifun-Katastrophe auf den Philippinen: Eine Siedlung für die Übe… | |
> Nach dem Taifun gibt es Tacloban keine Behausung, keinen Strom, kaum | |
> Essen. Nun will die Regierung eine Siedlung für Zehntausende Überlebende | |
> bauen. | |
Bild: Tausende leben in Tacloban zurzeit in Notunterkünften. | |
TACLOBAN dpa | Immer mehr Hilfsgüter erreichen die Überlebenden des Taifuns | |
„Haiyan“ auf den Philippinen - Tausende Menschen wollen ihre Heimat vorerst | |
aber lieber verlassen. Am Flughafen von Tacloban standen am Samstag wieder | |
Hunderte an für einen Platz in einem der Flieger raus aus der zerstörten | |
Stadt. Kein Dach über dem Kopf, keine Sanitäranlagen, kein Strom, kaum | |
Essen – viele hoffen, dem Elend in der völlig verwüsteten Region so zu | |
entkommen. | |
„Es ist einfach zu schwierig, hier zu bleiben“, sagte Ludonila Martinez | |
(51), die mit ihrer 75 Jahre alten Mutter ein Ticket nach Cebu auf der | |
Nachbarinsel ergattert hatte. „Keine Ahnung, wo wir dort bleiben und wie | |
lange. Wir kommen zurück, wenn sich die Lage normalisiert“, sagte sie. Nach | |
wie vor müssen die Menschen teils Stunden an den Ausgabestellen für Essen | |
und Trinkwasser warten. Sieben Krankenhäuser sind wieder einsatzfähig, aber | |
ohne Strom und ausreichende Wasserzufuhr ist an regulären Betrieb nicht zu | |
denken. | |
Außerhalb der heftig getroffenen Stadt Tacloban soll jetzt eine Siedlung | |
mit Häusern für Zehntausende Überlebende entstehen, die bei dem Taifun am | |
8. November alles verloren haben. „Wir haben ein Areal gefunden, wir wollen | |
dort Häuser für die Obdachlosen bauen“, sagte Eduardo Del Rosario, Chef der | |
Behörde für Katastrophenschutz. „Wir werden morgen beginnen, das Gelände zu | |
planieren.“ | |
Mehr als 350.000 Menschen leben rund eine Woche nach dem Durchzug von | |
„Haiyan“ in Notunterkünften. Viele andere sind bei Verwandten | |
untergekommen. 1,9 Millionen Menschen haben ihre Bleibe verloren. Der | |
Taifun hat auf mehreren Inseln verheerende Zerstörung angerichtet, vor | |
allem an den Küsten. Eine Sturmflut rollte mit meterhohen Wellen weit in | |
das Land hinein und riss alles mit sich. | |
## Mehr als 3.000 Tote | |
Bei der großen Zahl von Hilfsbedürftigen bleibt die Verteilung der | |
Hilfsgüter eine große Herausforderung. Das Militär versprach am Samstag, 52 | |
weitere Lastwagen zum Transport von Hilfsgütern in das Katastrophengebiet | |
zu schicken. 12.000 Soldaten sind dort bereits im Einsatz. Sie helfen bei | |
der Verteilung der Essensrationen und beim Räumen der Straßen, auf denen | |
tonnenweise Sperrholz, umgekippte Autos, abgeknickte Strommasten und Bäume | |
liegen. | |
Die großen Hilfslieferungen werden über Nacht in handliche Familienpakete | |
umgepackt. Dazu sind in Manila, Cebu und jetzt auch in Tacloban Tausende | |
Freiwillige im Einsatz. „Es läuft wie am Fließband“, sagte Innenminister | |
Mar Roxas. „Die Leute können sich darauf verlassen, dass jetzt jeden Tag | |
Hilfe zu ihnen kommt.“ | |
Die Behörden waren in den vergangenen Tagen scharf kritisiert worden, weil | |
unzählige Überlebende knapp eine Woche nach der Naturkatastrophe immer noch | |
vergeblich auf Hilfe gewartet hatten. Die Katastrophenschutzbehörde gab die | |
Zahl der Toten mit 3633 an. Mehr als 1000 Menschen galten aber noch als | |
vermisst. | |
16 Nov 2013 | |
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