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# taz.de -- Spenden für „Haiyan“-Opfer: USA hängt China bei Taifun-Hilfe …
> Washington klotzt bei der Nothilfe auf den Philippinen mit Geld und
> Militär. Das knauserige Peking vergibt eine große Chance.
Bild: Die USS George Washington vor Manila.
BERLIN/PEKING taz | Mit Eintreffen eines US-Flugzeugträgers und seiner
sieben Begleitschiffe in der zentralphilippinischen Katastrophenregion
haben die Hilfsmaßnahmen am Donnerstag einen Schub bekommen. Allein vom
atomgetriebenen Träger „USS George Washington“ nahmen 21 Hubschrauber die
Verteilung von Hilfsgütern auf. Die hatten am Flughafen von Tacloban
begonnen, sich zu stapeln. Die Hauptstadt der Insel Leyte ist das
Epizentrum der Taifunkatastrophe vom vergangenen Freitag.
Je ein US-Kriegsschiff brachte Lebensmittel und Wasser direkt in die Städte
Tacloban, Ormoc und Guiuan. Bis zum Wochenende sollen nach US-Angaben 1.000
der 5.000 Soldaten den Träger verlassen haben und mit der Hilfe an Land
beginnen. Mit ihrem Militär klotzen die USA jetzt bei der Nothilfe in ihrer
Exkolonie. Daneben hat Washington weitere 20 Millionen Dollar Hilfe
zugesagt.
Neben der Linderung der Not geht es dabei auch um politischen Einfluss. Den
hatten die USA in den letzten Jahren in der Region zunehmend zugunsten
Chinas verloren. Vor zwei Jahren kündigte Barack Obama eine Kehrtwende an.
Jetzt könnte der Kontrast deutlicher kaum sein: Chinas magere staatliche
Hilfe betrug bis gestern nur 100.000 Dollar.
Weitere 100.000 Dollar von Chinas Rotem Kreuz machten da kaum einen
Unterschied. Peking und Manila streiten über Inseln im Südchinesischen
Meer, das bilaterale Verhältnis ist auf einem Tiefpunkt. Doch dämmerte der
Regierung der zweitgrößten Volkswirtschaft inzwischen wohl, dass sie sich
mit ihrer Hilfe keine Freunde machte. Peking kündigte am Donnerstag an,
weitere 1,6 Millionen Dollar an Sachspenden zu liefern.
## Koordination und Transportmitteln fehlen
Auf den Philippinen musste die Regierung derweil auf wachsende Kritik
reagieren, viel zu langsam zu handeln. In Manila staute sich schon eine
Spendenflut, weil es an Koordination und Transportmitteln mangelt.
Rettungskräfte und Ärzteteams kommen nicht zügig in die Unglücksgebiete.
Kabinettsmitglieder versuchten, den Schwarzen Peter weiterzugeben.
Kabinettssekretär José Rene Almendras beschuldigte Lokalbehörden, dass
„Hilfsgüter nicht bei den Bedürftigen ankommen. Das ist wirklich ein
lokales Problem, dass wir nun aber angehen.“
Nach einer nächtlichen Krisensitzung kam die Regierung am Donnerstag mit
einem Masterplan heraus. Demnach sollen Tausende Staatsbedienstete aus
anderen Landesteilen in die betroffenen Provinzen geschickt werden, um
Aufräumarbeiten und die Verteilung der Hilfsgüter zu koordinieren.
Ein Versprechen von Verteidigungsminister Voltaire Gazmin grenzt indessen
an Größenwahn: Schon für Donnerstag sagte er allen Betroffenen die
Versorgung mit Hilfsgütern zu. Dabei hatte das Innenministerium zuvor
eingeräumt, dass es an Lkws fehle, um Güter zu transportieren. Die
Regierung appellierte an Firmen, Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. All
dies geschieht sechs Tage, nachdem Präsident Benigno Aquino versichert
hatte, dass Land sei gut auf den Taifun „Haiyan“ vorbereitet. Der sei
einfach überwältigend gewesen, erklärte Gazmin.
In Tacloban wurden gestern die knapp 100 Leichen ohne Zeremonie in einem
Massengrab beerdigt. Das soll der Seuchengefahr vorbeugen. Aber für die
tief gläubigen Philippiner ist es ein weiterer Albtraum, ihre Toten ohne
Gebete beisetzen zu müssen. Jüngsten Zahlen zufolge hat „Haiyan“, der auf
den Philippinen „Yolanda“ genannt wird, mehr als 2.350 Tote gefordert. Das
Rote Kreuz bezifferte die vorläufige Zahl der Vermissten auf 22.000
Menschen.
14 Nov 2013
## AUTOREN
Sven Hansen
Hilja Müller
## TAGS
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Philippinen
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