# taz.de -- Chaos in Zentralafrika: Ein Gesprächsangebot für Frieden | |
> Die schwere Gewalt dauert an. Der zentralafrikanische Präsident hat den | |
> christlichen Milizen nun ein Gespräch angeboten. Kameruner werden in ihre | |
> Heimat ausgeflogen. | |
Bild: Trotz Einsatz des französischen Militär: Die Straßen der zentralafrika… | |
BANGUI/JAUNDE afp/dpa | Nach dem jüngsten Gewaltausbruch in Zentralafrika | |
hat Präsident Michel Djotodia den christlichen Milizen ein Gesprächsangebot | |
unterbreitet. Er sei bereit, seine „Hand auszustrecken“ und mit den | |
bewaffneten Gruppen zu verhandeln, sagte der [1][Übergangsstaatschef am | |
Samstag] dem Sender Radio France Internationale. „Sie sind nicht unsere | |
Feinde. Sie sind unsere Brüder“, fügte er hinzu. | |
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wurden in der | |
Zentralafrikanischen Republik in der vergangenen Woche mehr als 600 | |
Menschen getötet, davon 450 in der Hauptstadt Bangui. Bei einem Angriff | |
einer christlichen Miliz auf ein Dorf im Westen des Landes wurden am | |
Donnerstag nach UN-Angaben mindestens 27 Muslime getötet. | |
In Zentralafrika herrschen Chaos und Gewalt, seit das mehrheitlich | |
muslimische Rebellenbündnis Séléka im März Staatschef François Bozizé | |
stürzte. Rebellenchef Michel Djotodia wurde Übergangspräsident und löste | |
Séléka auf, die Gewalt zwischen Muslimen und Christen hielt aber an. | |
Derzeit sind 1.600 französische Soldaten in in der Ex-Kolonie im Einsatz, | |
die zusammen mit der afrikanischen Truppe MISCA der Gewalt ein Ende | |
bereiten sollen. | |
## Kamerun richtet eine Luftbrücke für seine Landsleute ein | |
Das Nachbarland Kamerun hat nach der schweren Gewalt eine Luftbrücke | |
eingerichtet, um Landsleute in Sicherheit zu bringen. „Wir fliegen Bürger | |
aus, die die zentralafrikanische Hauptstadt Bangui verlassen wollen“, sagte | |
der Gouverneur der zuständigen Region Littoral, Joseph Béti Assomo, am | |
Samstag. | |
Der erste Flug brachte am Morgen 300 Menschen in die Küstenstadt Douala. | |
Außer 250 Kamerunern hätten auch 50 Bürger anderer afrikanischer Staaten in | |
der Maschine gesessen. Diese können nun von Kamerun aus in ihre | |
Heimatländer weiterfliegen. | |
Bis zum Ende nächster Woche sollen 2.000 Menschen ausgeflogen werden. „Es | |
wird so viele Flüge geben, wie nötig sind“, sagte Assomo. Die Flugzeuge | |
brächten auch Nahrungsmittel, Trinkwasser und Medizin zu Kamerunern, die | |
noch in Zentralafrika ausharren. | |
15 Dec 2013 | |
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[1] http://www.rfi.fr/afrique/20131214-centrafrique-michel-djotodia-dialoguer-a… | |
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