# taz.de -- Städtebaulicher Vertrag: Neue Mitte wird nicht öko | |
> Hamburgs Senat einigt sich mit Grundstückseigentümern auf | |
> Altona-Entwicklung nach sozialen und frei von ökologischen Kriterien. | |
Bild: Die neue Mitte - ein Vorzeigeprojekt. | |
HAMBURG taz | Der Baubeginn für die „Neue Mitte Altona“ rückt in | |
Sichtweite. Wie der Senat gestern bekannt gab, hat er sich am vergangenen | |
Freitag mit den drei Eigentümern der Brachfläche zwischen Bahngleisen und | |
Harkortstraße auf die Grundzüge „für Hamburgs größtes Entwicklungsprojekt | |
nach der Hafencity“ geeinigt. | |
Der städtebauliche Vertrag für diesen ersten Bauabschnitt sieht 1.600 | |
Wohnungen, Zeilen für Kleingewerbe, Kindertagesstätten mit 300 Plätzen und | |
einen 2,7 Hektar großen Park vor. Nach öffentlichen Anhörungen zwischen dem | |
16. Januar und dem 18. Februar sollen die Bauarbeiten voraussichtlich im | |
September beginnen. | |
Endgültig unterzeichnet wird der Vertrag erst nach den Anhörungen, wobei | |
Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) nur noch mit „geringfügigen | |
Änderungen“ rechnet. Vertraglich vereinbart wurde zwischen der Stadt und | |
den Grundstückseigentümern ECE, Aurelis und Panta 112 der angekündigte | |
Drittelmix aus Sozialwohnungen, frei finanziertem Mietwohnungsbau und | |
Eigentumswohnungen. | |
Die Flächen, auf denen die gut 500 Sozialwohnungen entstehen sollen, werden | |
dafür an die Saga/GWG, den Bauverein der Elbgemeinden und den Altonaer | |
Spar- und Bauverein veräußert. Einen Teil des Geländes erwirbt die Stadt | |
zum Preis von etwa 600 Euro pro Quadratmeter. Um das nachbarschaftliche | |
Wohnen zu fördern, sollen hier Flächen an Baugemeinschaften vergeben | |
werden, die insgesamt 20 Prozent der gesamten Geschossfläche nach eigenen | |
Vorstellungen planen und errichten können. | |
Während sich die Stadt an der äußeren Erschließung des Areals mit rund 20 | |
Millionen beteiligt, stellen die drei Eigentümer 47,85 Millionen Euro für | |
die innere Erschließung der Fläche – von der Bodenentgiftung bis zu den neu | |
zu bauenden Quartiersstraßen – bereit. Ein Betrag, der laut Blankau der | |
Summe entspricht, die das Gelände durch seine Aufwertung von der | |
Brachfläche zum innerstädtischen Bauland an Wert gewinnt. | |
Neben den festgeschriebenen Flächen für Sozialwohnungen und | |
Baugemeinschaften ist Blankau vor allem auf die festgelegte Anfangsmiete | |
„zwischen vier und acht Euro“ für lokale Kleingewerbetreibende stolz. Noch | |
nicht einigen konnten sich Senat und Eigentümer darüber, wer die auf dem | |
Gelände geplante neue Schule baut. | |
Ob dem ersten Bauabschnitt ein zweiter folgen wird, steht noch in den | |
Sternen. Denn dieser ist auf Bahngleisen geplant und kann nur realisiert | |
werden, wenn die Bahn den Fernbahnhof von Altona zum Diebsteich verlegt. | |
Nicht nur die SPD-Bürgerschaftsfraktion lobte erwartungsgemäß den | |
Vertragsabschluss des SPD-Senats, auch der grüne Abgeordnete Olaf Duge | |
bewertet den Vertrag als „gute Grundlage für ein zukunftsweisendes | |
Quartier“. Duge kritisiert aber, dass das Papier keine „Vorgaben zu den | |
Energiesparstandards“ der geplanten Häuser enthalte und somit ökologisch | |
fragwürdig sei. | |
Die Abgeordnete der Linkspartei, Heike Sudmann, hingegen bewertet den | |
Vertragsentwurf als „Einknicken vor den Investoren“. Auf dem Gelände würd… | |
viel zu wenig Sozialwohnungen entstehen, eine Einstiegsmiete „von bis zu | |
acht Euro“ könnten sich „nur die wenigsten Gewerbetreibenden leisten“. | |
18 Dec 2013 | |
## AUTOREN | |
Marco Carini | |
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