# taz.de -- Kommentar Iran bei Syrien-Konferenz: Steilvorlage für Assad | |
> Mit der Einladung Irans zur Syrien-Konferenz gefährdet der | |
> UNO-Generalsekretär die Teilnahme der syrischen Opposition. Es ist eine | |
> Steilvorlage für Assad. | |
Bild: Will sich im Juni erneut zum Präsidenten Syriens wählen lassen: Diktato… | |
Was hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon bloß geritten? Gerade hat sich die | |
syrische Opposition zur Teilnahme an den Gesprächen in der Schweiz | |
durchgerungen, da stellt er mit seiner Einladung an Teheran ihre Zusage | |
wieder aufs Spiel. | |
Die Oppositionellen fühlen sich aus gutem Grund verschaukelt. Sie mussten | |
ihre Forderung nach einem Rücktritt Assads und nach humanitären Korridoren | |
fallen lassen. Den einzigen „Erfolg“, den sie gegenüber den Rebellen, die | |
mehrheitlich Verhandlungen ablehnen, vorweisen konnten, war der Ausschluss | |
Teherans. Nun ist auch der dahin. | |
Natürlich hat Ban Ki Moon grundsätzlich recht, dass es ohne Einbindung | |
Teherans keine Lösung im Syrienkonflikt geben kann. Iran beliefert das | |
Assad-Regime mit Waffen. Es bildet schiitische Milizionäre aus, die auf dem | |
Kampffeld längst die Lücken in der syrischen Armee füllen. Ohne die | |
Waffenbrüderschaft mit Teheran hätte Assad den Kampf gegen die | |
Aufständischen längst verloren. Nur wenn die Iraner – und natürlich | |
Russland – von Assad abrücken, wird er zu Kompromissen bereit sein. Aber | |
warum sollten sie? | |
Bisher hat Moskau sämtliche Versuche, Assad zu isolieren, erfolgreich | |
torpediert. Teheran müsse als Gegenleistung für die Einladung die Genfer | |
Vereinbarung vom Juni 2012 akzeptieren. Diese sieht die Bildung einer | |
Übergangsregierung vor. Teheran hat noch einmal bekräftigt, es lehne | |
„Vorbedingungen“ ab. | |
Das ist eine Steilvorlage für Assad. Der bekräftigte am Montag noch einmal, | |
dass er sich im Juni erneut zum Präsidenten wählen lassen will. Schuld an | |
der Misere ist auch der Westen. Er hatte für die demokratische Opposition | |
immer nur schöne Worte und halbherzige Hilfe parat. Nun droht er seinen | |
ohnehin begrenzten Einfluss auf die Rebellen vollends zu verlieren. | |
20 Jan 2014 | |
## AUTOREN | |
Inga Rogg | |
## TAGS | |
Genf | |
Schwerpunkt Iran | |
Syrien | |
Syrien | |
Ban Ki Moon | |
Baschar al-Assad | |
Syrien-Konferenz | |
Schwerpunkt Iran | |
Genf II | |
Israel | |
Syrien | |
Syrien | |
Syrien | |
USA | |
USA | |
Schwerpunkt Iran | |
Baschar al-Assad | |
Syrien | |
Nationale Koalition | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Irans Außenminister Dschawad Sarif: Holocaust war „grausame Tragödie“ | |
Der Iran will verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. In einem Interview mit | |
„Phoenix“ verurteilt Außenminister Sarif den Massenmord an den Juden im | |
Zweiten Weltkrieg. | |
Kommentar Syrien-Konferenz: Haltet den Araber in Schach | |
Es gibt politische Gründe für das außenpolitische Debakel der USA und der | |
EU. Doch auch die kulturellen Muster spielen eine wichtige Rolle. | |
Kommentar Rohanis Auftritt in Davos: Die Fronten erweichen | |
Iran wird sich über kurz oder lang zum Atomstaat entwickeln. Und Israel | |
wäre gut beraten, auf Diplomatie zu setzen. | |
Syrien-Konferenz hat begonnen: „Wunder wird es nicht geben“ | |
Diplomaten aus aller Welt sind zur eintägigen Friedenskonferenz in Montreux | |
zusammengekommen. Schnelle Erfolge in Syrien erwartet jedoch kaum jemand. | |
Kommentar Syrienkonferenz: Einschläfern funktioniert nicht | |
Diplomaten reden die Hoffnungen auf Frieden in Syrien klein. Doch die | |
Öffentlichkeit an das Massensterben zu gewöhnen wird schwieriger. | |
Fotos Gefangener in Syrien: Dokumentation von 11.000 Tötungen | |
Fotos aus Syrien sollen die systematische Tötung und Folter von gefangenen | |
Rebellen zeigen. Ein ehemaliger Fotograf der Militärpolizei hat sie Medien | |
zugespielt. | |
Iran nicht bei Syrien-Konferenz: Ein diplomatisches Drama | |
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat seine überraschende Einladung Irans nach | |
heftiger Kritik zurückgezogen. Die syrische Opposition nimmt nun an der | |
Konferenz teil. | |
US-Verhandlungen mit Iran: Der Achsenbruch des Bösen | |
Einst als „Schurkenstaat“ beschimpft, wird der Iran heute als Regionalmacht | |
wichtig. Deswegen suchen die USA vermehrt den Kontakt. | |
Kommentar Iranpolitik der USA: Dialog mit Feinden | |
Der Deal mit Teheran ist ein historischer Einschnitt. Die USA gehen ein | |
großes Risiko ein. Egal. Die Politik der harten Linie ist vollends | |
gescheitert. | |
Präsidentschaftswahl in Syrien: Assad strebt dritte Amtszeit an | |
Baschar al-Assad sieht keinen Grund, Oppositionspolitiker an der syrischen | |
Regierung zu beteiligen. Auch eine Flucht komme für ihn nicht in Frage. | |
Syrienkonferenz in Montreux: Der Iran mischt mit | |
Der Iran darf kurzfristig doch noch am Auftakt der Syrien-Friedenskonferenz | |
teilnehmen. Die syrische Opposition reagierte sehr verärgert auf die | |
Einladung. | |
Syrien-Konferenz in Montreux: Die Opposition will kommen | |
Die letzte Hürde für die mehrfach verschobenen Gespräche ist genommen. | |
Unter Druck hat sich die Opposition in Istanbul für die Teilnahme | |
entschieden. |