| # taz.de -- Herausgabe von Nutzerdaten: Der Maulkorb wird nur gelockert | |
| > Die US-Regierung versucht die Internetkonzerne zu beschwichtigen. Sie | |
| > dürfen nun etwas klarer sagen, wie oft Behörden Kundendaten verlangen. | |
| Bild: Noch mehr heiße Luft – ein Ventilatorensystem in einem Google Datencen… | |
| WASHINGTON dpa | Die US-Regierung hat gegenüber großen amerikanischen | |
| Internetfirmen in der Geheimdienstaffäre leichte Zugeständnisse gemacht. | |
| Sie dürfen künftig etwas genauere Angaben veröffentlichen, wie oft Behörden | |
| die geheime Herausgabe von Nutzerdaten unter Hinweis auf die Nationale | |
| Sicherheit verlangen oder auf welcher rechtlichen Grundlage das geschieht, | |
| wie das Justizministerium in Washington am Montag mitteilte. | |
| [1][Unternehmen wie Google und Microsoft] hatten sich mit Rechtsklagen | |
| gegen die Regierung für mehr Transparenz starkgemacht. Die Einigung | |
| bewerteten sie als einen ersten Erfolg. Es müssten aber weitere Reformen | |
| folgen. | |
| Die Einigung verbietet den amerikanischen Technologiegrößen aber immer noch | |
| weitgehend, Details über die geheimen Anträge auf Herausgabe von | |
| Nutzerdaten zu veröffentlichen. Allerdings können sie nun die | |
| Größenordnung, in der das geschieht, ein wenig besser verdeutlichen. Dabei | |
| müssen sie sich aber für eine von zwei Varianten entscheiden. | |
| Entweder dürfen sie nun die Gesamtzahl aller Behörden-Nachfragen mit Bezug | |
| zur nationalen Sicherheit in Schritten von jeweils 250 Anträgen nennen. | |
| Bisher mussten sie mit allen anderen Behörden-Anfragen in 1000er-Spannen | |
| zusammengerührt werden. Damit könnte klarer werden, wie oft tatsächlich | |
| Nutzerdaten an Geheimdienste übergeben werden. | |
| Alternativ dürfen die Internetfirmen nun aufschlüsseln, worauf die Anträge | |
| rechtlich beruhen. Das kann ein sogenannter geheimer Nationaler | |
| Sicherheitsbrief der Bundespolizei FBI sein, ein Beschluss eines | |
| Geheimgerichts oder ein Erlass einer anderen Behörde. Bei dieser Variante | |
| dürfen die Unternehmen jedoch weiter nur mit der 1000er-Spanne arbeiten. | |
| Die Zahlen bleiben dadurch verschwommener. | |
| ## Apple übergab Kontaktinformationen der Kunden | |
| Die Firmen dürfen nun auch die Anzahl der sogenannten „Selektoren“ | |
| veröffentlichen, die von der Regierung genannt wurden. Dabei handelt es | |
| sich etwa um E-Mail-Adressen, Nutzernamen oder Internet-Adressen, nach | |
| denen die Datenbestände durchforstet werden. Generell dürfen sie Daten aber | |
| nur mit mindestens sechsmonatiger Verzögerung jedes halbe Jahr publizieren. | |
| Über die ersten Anträge an ein Unternehmen darf erst nach einer Frist von | |
| zwei Jahren berichtet werden. | |
| [2][US-Präsident Barack Obama hatte eine solche] Änderung in seiner Rede | |
| zum NSA-Skandal am 17. Januar angekündigt. Vorausgegangen waren laute | |
| Beschwerden der Technologiefirmen, dass sie gesetzlich gezwungen seien, | |
| über die Anfragen zu schweigen. Sie argumentierten, die Informationspolitik | |
| der Regierung setze das Vertrauen der Kunden in ihre Dienste aufs Spiel. | |
| [3][Apple teilte am Montag unmittelbar nach der Regeländerung mit], vom 1. | |
| Januar bis zum 30. Juni 2013 zwischen null und 249 Anfragen mit Bezug zur | |
| die Nationale Sicherheit erhalten zu haben. Wenn eine solche Aufforderung | |
| als Nationaler Sicherheitsbrief komme, müssten der Regierung sogenannte | |
| Transaktionsdaten übergeben werden, erläuterte Apple. Dazu gehörten die | |
| Kontaktinformationen des Kunden. Inhalte hingegen würden dagegen nicht | |
| übermittelt. | |
| 28 Jan 2014 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Chefs-von-Netzkonzernen-bei-Obama/!129603/ | |
| [2] /Reaktion-auf-Obamas-Rede-zur-NSA/!131259/ | |
| [3] http://www.apple.com/pr/pdf/140127upd_nat_sec_and_law_enf_orders.pdf | |
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