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# taz.de -- Gabriels Energiewende-Papier: Bayern und BaWü wollen Korrekturen
> Ungewöhnliche Allianz: Die Ministerpräsidenten Bayerns und
> Baden-Württembergs fordern Änderungen bei der Energiewende. Sie haben
> Angst, abgehängt zu werden.
Bild: Zwei, die (zumindest teilweise) gleiche Interessen haben: Horst Seehofer …
MÜNCHEN/STUTTGART dpa | Bayern und Baden-Württemberg fordern gemeinsam
Korrekturen an den Eckpunkten des Bundes zur Energiewende. Das geht aus
einem Positionspapier hervor, das die beiden Landesregierungen am Dienstag
in München und Stuttgart vorstellten.
Unter anderem wollen die beiden Südländer erreichen, dass auch
Windkraftanlagen an etwas ungünstigeren Standorten weiter rentabel
betrieben werden können. Zudem fordern Bayern und Baden-Württemberg bessere
Fördermöglichkeiten für Kraftwerke, die die Grundlastversorgung sichern
sollen.
Zugleich wehren sie sich gegen Einschnitte bei der Förderung von
Biogas-Anlagen. Das Potenzial der Bioenergie zur Stabilisierung des
Energiesystems müsse „kosteneffizient weiter erschlossen werden“, betonte
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) laut Staatskanzlei.
Sowohl Seehofer als auch sein Stuttgarter Amtskollege Winfried Kretschmann
(Grüne) betonten, dass man den Bund bei den anstehenden Reformen
unterstütze. Es sei aber legitim, dass die beiden Länder ihre gemeinsamen
Interessen formulierten.
## Stromleitungen werden nicht fertig
Kretschmann sagte in Stuttgart, er habe sich mit Seehofer entlang von
Sachfragen verständigt. „Der Kern ist der, dass Baden-Württemberg und
Bayern den höchsten Atomstromanteil haben.“ Bei der Abschaltung der
Atomkraftwerke entstehe im Süden eine Versorgungslücke. „Das betrifft
unsere beiden Länder“, sagte Kretschmann. „Es geht hier nicht um
irgendeinen parteipolitischen Firlefanz. Es geht um die Sache.“
In dem gemeinsamen Positionspapier heißt es, nach der Abschaltung von
Atomkraftwerken auf die Kompensation durch Stromlieferungen aus anderen
Teilen Deutschlands oder dem Ausland zu setzen, wäre unverantwortbar. So
würden die nötigen Stromleitungen nicht rechtzeitig fertig.
Die beiden Landesregierungen sprechen sich deshalb dafür aus, bis zum
Sommer dieses Jahres über die Einführung eines sogenannten
Kapazitätsmechanismus' zu entscheiden. Dabei geht es darum, den
Energieversorgern Investitionsanreize beispielsweise für den Bau von
Gaskraftwerken zu geben, die bei Bedarf zugeschaltet werden können, um
Schwankungen in der Stromversorgung auszugleichen.
Die beiden Landesregierungen sind zudem für die Einrichtung einer festen
Energieministerkonferenz, in der sich die Fachminister von Bund und Ländern
regelmäßig zu Energiethemen austauschen. An diesem Donnerstag will sich
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) mit den Landesministern in
Berlin treffen. Hintergrund ist, dass es auch aus anderen Bundesländern
teils scharfe Kritik an der geplanten Reform des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gibt.
28 Jan 2014
## TAGS
Energiewende
Bayern
Baden-Württemberg
Winfried Kretschmann
Horst Seehofer
Schwerpunkt Angela Merkel
Schwerpunkt Atomkraft
Sigmar Gabriel
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Erneuerbare Energien
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