# taz.de -- Korruptionsaffäre in der Türkei: Regierung bremst Ermittler aus | |
> Die türkischen Behörden haben erneut zahlreiche Staatsanwälte versetzt. | |
> Einige davon waren an den Korruptionsermittlungen gegen die Regierung | |
> beteiligt. | |
Bild: Ministerpräsident Erdogan sieht in den Korruptionsermittlungen eine Kamp… | |
ISTANBUL afp | Die Justizbehörden in der türkischen Metropole Istanbul | |
haben mehrere an den Korruptionsermittlungen gegen die Regierung beteiligte | |
Staatsanwälte von dem Fall abgezogen. Die Staatsanwälte Celal Kara und | |
Mehmet Yüzgec seien unter den insgesamt 90 Staatsanwälten, die in Istanbul | |
versetzt wurden, berichteten türkische Zeitungen am Donnerstag. | |
Der neue Istanbuler Oberstaatsanwalt Hadi Salihoglu teilte dies demnach in | |
einer E-Mail an die Mitarbeiter mit. Schon in den vergangenen Wochen waren | |
einige mit den Korruptionsermittlungen befasste Staatsanwälte versetzt | |
worden. | |
Die Istanbuler Staatsanwälte hatten Mitte Dezember Korruptionsvorwürfe | |
gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan publik | |
gemacht. Erdogan sieht in den Vorwürfen den Versuch von Anhängern des | |
islamischen Predigers Fethullah Gülen, seine Regierung zu stürzen. Der | |
Ministerpräsident hat in den vergangenen Wochen mehrere tausend Polizisten | |
und Juristen versetzen lassen. Kritiker befürchten, dass damit die | |
Korruptionsermittlungen gestoppt werden sollen. | |
Unterdessen gab ein Istanbuler Gericht das Vermögen des iranisch-stämmigen | |
Geschäftsmannes Reza Zarrab, der im Mittelpunkt des Skandals steht, wieder | |
frei. Zarrab sitzt seit Dezember in Untersuchungshaft; damals war ihm die | |
Verfügungsgewalt auf sein Vermögen entzogen worden. Er soll inzwischen | |
zurückgetretene Minister aus Erdogans Regierung bestochen haben, um | |
Rückendeckung für illegale Goldgeschäfte mit dem Iran zu erhalten. | |
30 Jan 2014 | |
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