| # taz.de -- Abtreibungrecht in Spanien: Parlament für Verschärfung | |
| > Das spanische Parlament hat es abgelehnt, das von der konservativen | |
| > Regierung vorgelegte neue Abtreibungsgesetz zurückzuziehen. | |
| Bild: Protest in Bilbao gegen das neue spanische Abtreibungsgesetz. | |
| MADRID/BERLIN afp/taz | Die geplante Verschärfung des Abtreibungsrechts in | |
| Spanien hat eine erste Hürde im Parlament genommen. Im Abgeordnetenhaus in | |
| Madrid stimmten am Dienstag 183 Parlamentarier in geheimer Wahl gegen einen | |
| Antrag der oppositionellen Sozialisten, den Gesetzentwurf der konservativen | |
| Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy „umgehend“ zurückzuziehen. | |
| 151 stimmten für den Rückzug der Gesetzesvorlage, sechs enthielten sich. | |
| Über die Verschärfung des Abtreibungsrechts wird in Spanien derzeit heftig | |
| diskutiert. Erst am Wochenende waren in Madrid wieder tausende | |
| Demonstranten gegen die Pläne auf die Straße gegangen. | |
| Rajoys Regierung hatte kurz vor Weihnachten einen Gesetzentwurf | |
| beschlossen, der einen Schwangerschaftsabbruch nur noch im Fall einer | |
| Vergewaltigung oder bei einer Gesundheitsgefährdung der werdenden Mutter | |
| erlaubt. Eine Fehlbildung des Fötus soll dagegen kein Abtreibungsgrund mehr | |
| sein. | |
| Der Entwurf muss noch durch das Parlament. Eine Annahme gilt als | |
| wahrscheinlich, da Rajoys konservative Volkspartei dort über eine absolute | |
| Mehrheit verfügt – obwohl es auch bei den Konservativen einige Kritiker | |
| gibt. Oppositionschef Alfredo Pérez Rubalcaba von den Sozialisten kündigte | |
| am Dienstag an, solange Widerstand zu leisten, „bis der Gesetzentwurf | |
| zurückgezogen ist“. | |
| Die sozialistische Vorgängerregierung hatte 2010 ein Abtreibungsrecht | |
| eingeführt, das Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche ermöglicht. | |
| Die Frist kann bis zur 22. Woche verlängert werden, wenn ein Risiko für die | |
| Gesundheit der Frau besteht oder es Hinweise auf schwere Behinderungen des | |
| ungeborenen Kindes gibt. | |
| ## Keine Verschärfung in der Schweiz | |
| Während in Spanien das Abtreibungsgesetz drastisch verschärft wird, mussten | |
| Lebensschützer und Konservative in der Schweiz eine Niederlage hinnehmen. | |
| Bei der Volkabstimmung vergangenen Sonntag wurde eine von | |
| christlich-konservativen Kreisen eingebrachte Initiative abgelehnt, die | |
| vorsah, dass die in der Schweiz obligatorischen Krankenversicherungen nicht | |
| mehr die Kosten für Abtreibungen übernehmen dürfen. Mit rund 70 Prozent der | |
| abgegebenen Stimmen wurde dieser Antrag abgelehnt. | |
| 12 Feb 2014 | |
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