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# taz.de -- Land unter in Großbritannien: David Cameron, der Fluttourist
> Opposition und Medien spotten über den Premier und sein Bemühen, adäquat
> auf die Flutkatastrophe zu reagieren. Die Behörden warnen: Es wird noch
> schlimmer.
Bild: Viele sind der Meinung: In Gummistiefeln macht er keine gute Figur.
LONDON afp | Angesichts der schweren Überschwemmungen im Südwesten Englands
hat die Regierung in London weitere Soldaten mobilisiert. Knapp 2000
Soldaten seien entsandt worden, um aus Sandsäcken provisorische Deiche zu
errichten, sagte der für den Hilfseinsatz zuständige General Patrick
Sanders. Tausende weitere stünden bereit. Premierminister David Cameron
hatte angesichts der verbreiteten Kritik an der langsamen Reaktion der
Politik eine Nahostreise abgesagt und zu verstärkten Anstrengungen
aufgerufen, um die Fluten in den Griff zu kriegen.
Am Mittwochvormittag berief Cameron erneut ein Krisentreffen ein. Er warnte
davor, dass sich die Lage weiter zu verschlimmern drohe, bevor Besserung
eintrete. Der Katastrophenschutz rief zum ersten Mal in diesem Winter die
Alarmstufe Rot aus, da für den Tag Stürme mit einer Geschwindigkeit von bis
zu 160 Stundenkilometer an den Küsten von Wales und Nordwest-England
erwartet wurden.
Im Westen Londons trat die sonst recht zahme Themse über die Ufer und
überflutete hunderte Häuser. Darüber, dass auch das außerhalb der
Hauptstadt am Fluß gelegene Anwesen von Popstar George Michael ein Opfer
der Fluten zu werden droht, wird in den Medien [1][ausführlich berichtet].
London selbst war nach Angaben der Hochwasserschutzbehörde aber nicht
bedroht. Ebenfalls am Mittwoch wurde an der Nordküste von Wales der
Bahnverkehr unterbrochen.
Einige Gebiete im Südwesten des Landes sind schon seit Neujahr unter
Wasser. Bei den Betroffenen sorgte die langsame Reaktion der Regierung für
wachsenden Unmut. Einem Tweet des
[2][//twitter.com/SkyNewsBreak/status/433598188562694144:TV-Senders
SkyNews] zufolge soll die britische Umweltbehörde sogar ihre Mitarbeiter
aus Wraysbury, einem von den Fluten schwergetroffenen Ort in Berkshire,
zurückgezogen haben. Die zuständige Gewerkschaft hatte beklagt, dass die
Behördenvertreter dort angegriffen worden seien.
Im Unterhaus wurde Cameron von der Opposition [3][scharf dafür kritisiert],
dass er sich nicht gegen den fotgesetzten Jobabbau in der Umweltbehörde
stellen und auch keine weiteren Gelder für den Flutschutz zusagen wollte.
Zuvor hatte er klar gestellt, dass es „Geld nicht mangeln solle“, um den
von der Flut Betroffenen zur Hilfe zu kommen.
Auch die Medien reagierten nur mit Spott auf Camerons Besuch am Dienstag in
den Flutgebieten von Devon und Dorset sowie auf ähnliche Reisen anderer
Politiker in Gummistiefeln. „Dave und Co, die Fluttouristen“, titelte etwa
die [4][Daily Mail] [5][am Mittwoch]. Laut Meteorologen ist es der nasseste
Januar seit 250 Jahren in England. Landesweit wurden etwa 6000 Häuser
überflutet, nach Angaben der Versicherungsbranche liegen die Schäden
bereits bei mehr als 600 Millionen Euro.
12 Feb 2014
## LINKS
[1] http://travel.aol.co.uk/2014/02/12/george-michael-country-house-under-threa…
[2] http://https
[3] http://www.theguardian.com/environment/2014/feb/12/david-cameron-environmen…
[4] http://www.dailymail.co.uk/news/article-2557460/Hours-Cameron-promised-mone…
[5] http://www.dailymail.co.uk/news/article-2557460/Hours-Cameron-promised-mone…
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