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# taz.de -- Neuer Kulturstaatssekretär in Berlin: Längst kein Radikaler mehr
> Tim Renner hat Rammstein entdeckt, später wurde er Chef von Universal
> Music. Nun übernimmt er das Kulturressort in Berlin.
Bild: Solange er kein „Totalversager“ ist: Tim Renner mit Bürgermeister Wo…
BERLIN taz | Berlin hat einen neuen Kulturstaatssekretär – und der heißt
Tim Renner. Der bisherige Musikmanager und Autor soll Ende April den Posten
des jüngst nach Steuerhinterziehung zurückgetretenen André Schmitz
übernehmen. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) stellte
den 49-jährigen Renner, früher Chef des Musiklabels Universal und derzeit
Geschäftsführer der Firmengruppe Motor Entertainment, am Donnerstag als
Schmitz’ Nachfolger vor.
Laut Wowereit soll Renner den Kurs seines Vorgängers fortsetzen. „Er wird
sicher neue Akzente setzen, aber wir sind uns einig, dass es keine
radikalen Umbrüche geben wird“, sagte Wowereit. Renner sprach von einer
„unglaublichen Entwicklung“ in Berlin, „die maßgeblich durch Kreative und
Kulturschaffende bestimmt“ worden sei.
Renner tummelt sich seit Ende der 80er Jahre im Musikbusiness. Nachdem der
gebürtige Berliner sein Germanistikstudium abbrach („zu langweilig“), kam
er 1986 als Praktikant bei der Plattenfirma Polydor in die Musikwirtschaft.
Acht Jahre später gründete er mit Motor Music sein eigenes Label, bei dem
etwa die Band Rammstein – als deren Entdecker er gilt – unter Vertrag
stand. 1998 wurde Renner Chef von Universal Deutschland und gliederte Motor
Music ein. Als er Universal 2004 verließ, gründete er Motor Entertainment,
das Label, Radio und ein Online-Musikmagazin zugleich betreibt.
Renner war mit seiner Karriere vom Szene-Macher, der Touren organisierte
und kleine Labels betrieb, um dann Chef eines Riesenkonzerns zu werden,
immer eine kontrovers diskutierte Figur. Er selbst sieht sich als Visionär,
andere halten ihn für einen aufgeblasenen Typen. In den letzten Jahren trat
er als beharrlicher Streiter für den Erhalt des Urheberrechts und als
Buchautor in Erscheinung. Mit Klaus Wowereit gemeinsam hat Renner die
SPD-Mitgliedschaft.
Aufgaben gibt es genug für Tim Renner. Viele Kulturakteure in Berlin
wünschen sich Veränderungen. Zwar wuchs unter Staatssekretär Schmitz der
Kulturhaushalt, vor allem die freie Szene aber hat dem Kultursenat
„Totalversagen“ vorgeworfen. Dabei ging es um die geplante Verteilung der
Gelder aus der City-Tax-Steuer, die für die freie Szene geringer ausfiel
als gedacht. Auch die abwanderungswillige Star-Choreografin Sasha Waltz
dauerhaft an die Stadt zu binden, scheiterte an mangelnder finanzieller
Unterstützung.
27 Feb 2014
## AUTOREN
Jens Uthoff
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