| # taz.de -- Konflikt zwischen Russland und Ukraine: Lawrow verurteilt Sanktionen | |
| > Russlands Außenminister hat das Vorgehen auf der Krim verteidigt. Es | |
| > diene dem Schutz seiner Landsleute in der Ukraine. Die EU ringt um eine | |
| > gemeinsame Haltung. | |
| Bild: Der russische Außenminister Sergej Lawrow. | |
| MOSKAU/KIEW/BRÜSSEL afp/dpa/rtr | Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat | |
| die angedrohten Strafmaßnahmen des Westens wegen der Ukraine-Krise | |
| zurückgewiesen. „Diejenigen, die die Situation als eine Aggression | |
| interpretieren und Sanktionen und Boykotts androhen, sind die gleichen, die | |
| systematisch einen Dialog verhindert und schließlich die Polarisierung der | |
| ukrainischen Gesellschaft vorangetrieben haben“, sagte Lawrow am Montag bei | |
| der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. | |
| Lawrow beschuldigte die neue Führung in Kiew erneut, die Menschenrechte der | |
| russischsprachigen Einwohner der Ukraine zu verletzen. „Die radikalen | |
| Kräfte kontrollieren weiterhin die Städte“, sagte Lawrow. „Die Gewalt der | |
| Ultra-Nationalisten bedroht das Leben und die Interessen der Russen und der | |
| russischsprachigen Bevölkerung.“ Der Außenminister verteidigte das Vorgehen | |
| Moskaus. Dieses diene dem „Schutz unserer Landsleute“. | |
| Die USA und Großbritannien hatten Russland wegen seiner Einmischung in der | |
| Ukraine vor „erheblichen Kosten“ gewarnt, und Moskau mit einem Ausschluss | |
| aus der Gruppe der acht führenden Industriestaaten (G-8) gedroht. | |
| Nach offiziellen ukrainischen Angaben wurden nach dem Umsturz in Kiew | |
| tausende russische Soldaten auf die Krim verlegt. Präsident Wladimir Putin | |
| ließ sich am Wochenende vom Parlament grünes Licht für eine militärische | |
| Intervention geben. Kurz darauf hatten Soldaten Stützpunkte der | |
| ukrainischen Einheiten auf der Krim umstellt. Am Montag [1][marschierten | |
| nach Angaben der ukrainischen Grenztruppen gepanzerte Fahrzeuge an der | |
| russischen Küste auf]. Russische Schiffe hätten zudem mit Manövern im | |
| Schwarzen Meer vor Sewastopol begonnen. Das ukrainische | |
| Verteidigungsministerium meldete unterdessen, dass russische Kampfflugzeuge | |
| in der Nacht zum Montag zweimal in den ukainischen Luftraum eingedrungen | |
| seien. | |
| ## Brückenbau zur Krim | |
| Mitten in der sich zuspitzenden Krise hat Russland nun den Bau einer | |
| strategisch wichtigen Brücke zur autonomen ukrainischen Halbinsel | |
| angeordnet. Die Arbeit an der vier Kilometer langen Verbindung von der | |
| russischen Halbinsel Taman über die Meerenge von Kertsch werde bald | |
| beginnen, teilte Regierungschef Dmitri Medwedew am Montag der Agentur | |
| Interfax zufolge in Moskau mit. Der Kreml hatte den Bau der Brücke 2010 mit | |
| dem mittlerweile entmachteten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch | |
| vereinbart. | |
| Auch im Landesinneren spitzt sich der Konflikt zu. Die Agentur reuters | |
| meldet, dass pro-russische Demonstranten Teile eines Gebäudes der | |
| Regionalregierung im ostukrainischen Donezk am Montag besetzt haben. | |
| ## Sondertreffen der EU | |
| Die EU-Außenminister haben sich am Montag zu einer Sondersitzung anlässlich | |
| der Krim-Krise zusammengefunden. Vor dem Krisentreffen warnte | |
| Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am Montag vor einer Spaltung | |
| Europas und forderte eine diplomatische Lösung. Er bezeichnete den Konflikt | |
| als „schärfste Krise seit dem Mauerfall“. Frankreichs Außenminister Laure… | |
| Fabius betonte bei den Gesprächen, dass eine gemeinsame Haltung der | |
| Europäischen Union im Umgang mit dem Konflikt ausschlaggebend sei: „Es ist | |
| grundlegend wichtig, dass die Europäer mit einer einzigen Stimme sprechen.“ | |
| Die EU beobachtet die Lage in der Ukraine mit großer Sorge und verurteilt | |
| die militärischen Aktivitäten Russlands, ist sich aber nicht einig über | |
| eine Reaktion. Deutschland befürwortet etwa einen Dialog im Rahmen einer | |
| „Kontaktgruppe“ unter Beteiligung beider Seiten. Werde eine solche | |
| Initiative umgesetzt, bedeute dies einen Fortschritt, sagte Fabius. Auch | |
| Belgiens Ressortchef Didier Reynders begrüßte die Initiative. | |
| 3 Mar 2014 | |
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