| # taz.de -- Jerusalem will Muezzinrufe einschränken: „Lärmindex“ für den… | |
| > Die Stadtverwaltung von Jerusalem will die Lautstärke des Weckgrußes | |
| > kontrollieren. Ortsvorsteher palästinensischer Stadtviertel reagieren | |
| > verärgert. | |
| Bild: Morgengebet vor der Al-Aqsa Moschee in Jerusalem. | |
| JERUSALEM afp | Die Stadtverwaltung von Jerusalem lässt künftig den | |
| „Lärmpegel“ der nächtlichen Muezzinrufe von Minaretten im besetzten Ostte… | |
| der Stadt messen. Mit einem entsprechenden Pilotprojekt reagierte die | |
| Stadtverwaltung laut einem Zeitungsbericht vom Dienstag auf | |
| Dauerbeschwerden aus Vierteln am Rande Westjerusalems und aus jüdischen | |
| Siedlungen. Ortsvorsteher der betroffenen Palästinenserviertel reagierten | |
| verärgert auf die Bekanntgabe der Pläne. | |
| Die Stadtverwaltung habe rund 40.000 Euro für ein Pilotprojekt | |
| bereitgestellt, das das Leistungsvermögen der Lautsprecheranlagen auf | |
| ausgesuchten Minaretten messen soll. Am Ende solle ein „Lärmindex“ für al… | |
| 200 Moscheen in Ost-Jerusalem erstellt werden, berichtete die Lokalzeitung | |
| Jerusalem Nachrichten. JERUSALEM afp | Dabei gehe es um den Morgenruf, mit | |
| dem die muslimische Bevölkerung kurz vor Sonnenaufgang zum ersten Gebet | |
| geweckt wird. Muezzine, deren Lautstärke deutlich über dem üblichen Pegel | |
| liege, kämen auf eine „Schwarzen Liste“, berichtete die Zeitung. | |
| Als erstes würden diese Moscheen dann gebeten, die Lautsprecher so zu | |
| drehen, dass sie vornehmlich das Zentrum ihrer Gemeine beschallen. Führe | |
| dies zu keiner Abhilfe, will die Stadtverwaltung den Maximalpegel der | |
| Lautsprecher technisch blockieren. | |
| Die Ortsvorsteher von zwei palästinensischen Stadtvierteln, die gleich zu | |
| Beginn des Pilotprojekts betroffen sind, reagierten verärgert. „Ich | |
| verstehe die Stadtverwaltung und die Juden nicht“, sagte Darwisch Darwisch, | |
| der Muchtar von Issawija: „Wozu solche Maßnahmen? Könnten die uns nicht | |
| einfach fragen?“. Als „rassistisch motiviert“ bezeichnete der Muchtar von | |
| Beit Safafa, Mohammed Aljan, das Projekt: „Das ist eine Schande. Die | |
| Stadtverwaltung sollte die Koexistenz der Volksgruppen der Stadt fördern | |
| und befeuert stattdessen den Hass.“ | |
| 4 Mar 2014 | |
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