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# taz.de -- Proteste in Venezuela: Staatschef vermutet Putschversuch
> Angesichts massiver Proteste in Venezuela wirft Präsident Nicolás Maduro
> den USA vor, seinen Sturz zu betreiben. Republikaner und rechte
> Exilvenezolaner stünden dahinter.
Bild: Fröhlich dem Umsturz entgegen: Familienausflug in Venezuela.
WASHINGTON/CARACAS dpa/afp | Venezuelas linker Staatschef Nicolás Maduro
warf den USA angesichts massiver Proteste in seinem Land vor, seinen Sturz
zu betreiben. Die USA hätten die Führerschaft zum Sturz seiner Regierung
übernommen, sagte Maduro am Freitag in Caracas. Washington sei Geisel von
Lobbys der Republikaner und rechter Exilvenezolaner in Miami. Präsident
Barack Obama müsse seine Einmischung beenden.
Das US-Außenministerium wies die Anschuldigungen aus Caracas umgehend
zurück. Wer aus den Unruhen ein Problem mit den USA machen wolle, lüge
„dreist“ über die Vorgänge in Venezuela, sagte eine Sprecherin in
Washington.
Zugleich machte sie deutlich, dass Sanktionen nicht ausgeschlossen seien,
wenn die Proteste weiter gewaltsam unterdrückt würden. US-Außenminister
John Kerry hatte Caracas zuvor eine „Terrorkampagne“ gegen die Bevölkerung
vorgeworfen.
Die Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in der
Hauptstadt Caracas dauerten am Samstag fast zwei Stunden lang. Dabei warfen
Studenten, von denen viele vermummt waren, Steine und Molotowcocktails und
bauten Barrikaden aus Müll auf. Die Polizei trieb die Menge schließlich mit
Tränengas auseinander.
Zuvor hatten hunderte Anhänger von Präsident Nicolás Maduro an einer
Kundgebung zur Unterstützung der Regierung teilgenommen. Viele schwenkten
die Nationalfahne und trugen Rot, die Farbe, die mit Maduros Vorgänger Hugo
Chávez verbunden wird.
## Venezuela kämpft angeblich gegen eine faschistische Rechte
Der venezolanische Schriftsteller Humberto Mata kritisierte angesichts der
Proteste mit Dutzenden Toten die Opposition um Henrique Capriles und
Leopoldo López. Neuwahlen seien nicht ihr Ziel, „denn sie wissen, dass sie
sie verlieren würden“, sagte Mata [1][der Zeitung Neues Deutschland].
Venezuela kämpfe „zurzeit gegen eine faschistische Rechte, die die
Verfassung nicht respektiert“, sagte er. Maduros Regierung kümmere sich um
soziale Fragen von den Renten bis zur medizinischen Grundversorgung.
Venezuela sei „Objekt eines schleichenden Putsches“, hinter dem neben
inländischen auch ausländischer Interessen stünden.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft wurden seit Beginn der Proteste
am 4. Februar landesweit mindestens 28 Menschen getötet und etwa 400
verletzt. Unter den Opfern sind sowohl Gegner als auch Unterstützer der
Regierung.
Die Demonstrationen von Studierenden und rechten Regierungsgegnern richten
sich gegen die grassierende Kriminalität, die verbreitete Korruption und
die allgemeine Wirtschaftsmisere, die immer wieder zu Engpässen bei
Artikeln des täglichen Bedarfs führt.
17 Mar 2014
## LINKS
[1] http://www.neues-deutschland.de/artikel/927104.schleichender-putsch-in-vene…
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