| # taz.de -- Friedensgespräche Nahost: Israel sagt Freilassung ab | |
| > Weil die Palästinenser sich bemühen, internationalen Organisationen | |
| > beizutreten, sagte die israelische Regierung die geplante Freilassung von | |
| > 26 Häftlingen ab. | |
| Bild: Tzipi Livni, israelische Justizministerin, wirft den Palästinensern vor,… | |
| RAMALLAH/JERUSALEM afp | Israel hat offenbar die geplante Freilassung von | |
| 26 palästinensischen Häftlingen erneut abgesagt. Nach Angaben einer mit den | |
| Friedensgesprächen vertrauten Quelle habe Justizministerin Tzipi Livni | |
| ihren palästinensischen Gesprächspartnern am Mittwoch mitgeteilt, dass die | |
| Gefangenenfreilassung nicht erfolgen könne. Das Weiße Haus bezeichnete die | |
| Absage der Pläne als neue „Herausforderungen“ für die Friedensgespräche. | |
| Grund für die Absage der Freilassungen ist demnach die Verärgerung der | |
| israelischen Seite darüber, dass die Palästinenser in dieser Woche ihre | |
| Bemühungen wieder aufgenommen hatten, internationalen Organisationen und | |
| Verträgen beizutreten. Damit hätten die Palästinenser ihre Zugeständnisse | |
| im laufenden Friedensprozess verletzt. Der Quelle zufolge forderte Livni | |
| die Palästinenser auf, ihre Anträge zurückzuziehen und an den | |
| Verhandlungstisch zurückzukehren. | |
| Nach der Absage der geplanten Freilassung hat der Generalsekretär der | |
| Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jasser Abed Rabbo, eine | |
| „radikale Änderung der Bedingungen künftiger Verhandlungen“ gefordert. Es | |
| gehöre zu „Israels Gewohnheiten, sich der Verpflichtungen der von ihm | |
| unterzeichneten Abkommen und Vereinbarungen zu entziehen“, sagte Rabbo. Die | |
| israelische Führung verfolge eine „Politik der Erpressung“. Sie betreibe | |
| zudem „unernste Verhandlungen“, um Zeit für den weiteren Ausbau jüdischer | |
| Siedlungen in den Palästinensergebieten zu gewinnen. | |
| Die Freilassung palästinensischer Langzeitgefangener gehört zu einem Paket | |
| von Maßnahmen, mit denen die Verhandlungen vorangebracht werden sollten. | |
| Seit der Wiederaufnahme der Gespräche hatte Israel in drei Schritten 78 | |
| palästinensische Langzeithäftlinge entlassen. Die Freilassung der letzten | |
| 26 Gefangenen sollte eigentlich bis Ende März erfolgen. | |
| Die israelische Regierung hatte die Häftlinge am Samstag nicht wie geplant | |
| freigelassen und am Dienstag neue Siedlungsbauten im besetzten | |
| Ost-Jerusalem ausgeschrieben. Daraufhin entschied die Palästinenserführung, | |
| durch Anträge auf einen Beitritt zu 15 UN-Organisationen und | |
| internationalen Verträgen verstärkt nach internationaler Anerkennung zu | |
| suchen. | |
| Die israelische Luftwaffe griff unterdessen am frühen Freitagmorgen Ziele | |
| in dem von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas regierten | |
| Gazastreifen an. Zeugen und palästinensische Sicherheitskräfte sagten, die | |
| Angriffe hätten sechs Einrichtungen des militärischen Arms der Hamas um | |
| Gaza-Stadt gegolten. Zuvor waren vom Gazastreifen aus vier Raketen auf | |
| südisraelisches Gebiet abgefeuert worden. Sie gingen nach Angaben der | |
| israelischen Armee auf offenen Feld nieder, Menschen kamen nicht zu | |
| Schaden. | |
| 4 Apr 2014 | |
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