# taz.de -- Atom-Moratorium nach Fukushima: Eon fordert Entschädigung | |
> Nach RWE will jetzt auch Eon Schadensersatz für die Zwangsabschaltung von | |
> AKW nach der Fukushima-Katastrophe. Es geht um 250 Millionen Euro. | |
Bild: Fast zu schön, um wahr zu sein: Atommeiler vor Sonnenuntergang | |
DÜSSELDORF dpa | Deutschlands größter Energiekonzern Eon fordert | |
Schadenersatz für die Zwangsabschaltung seiner Atomkraftwerke Unterweser | |
und Isar 1 nach der Fukushima-Katastrophe 2011. Die Größenordnung liege bei | |
etwa 250 Millionen Euro, bestätigte ein Eon-Sprecher am Dienstag einen | |
Bericht der Rheinischen Post. | |
Die Entschädigungen seien gegenüber den Ländern Niedersachsen und Bayern | |
sowie dem Bundesumweltministerium geltend gemacht worden. Wenn die | |
staatlichen Stellen sich weigerten, werde Eon den Rechtsweg einschlagen, | |
sagte der Sprecher. | |
Nach dem Reaktorunglück im japanischen Fukushima 2011 waren die ältesten | |
Kernkraftwerke in Deutschland binnen weniger Tage auf Betreiben des Bundes | |
stillgelegt worden. | |
Eon-Konkurrent RWE hatte sich mit einer Klage gegen die Stilllegung seines | |
Atomkraftwerkes in Biblis (Hessen) im März 2011 letztinstanzlich | |
durchgesetzt: Das Bundesverwaltungsgericht entschied im Januar 2014, dass | |
die Abschaltung rechtswidrig gewesen sei. RWE steht damit der Weg einer | |
Zivilklage gegen Hessen offen. Der mögliche Schadenersatz wird auf rund 200 | |
Millionen Euro geschätzt. | |
Eon habe diesen Weg zunächst nicht gehen wollen, um nach Fukushima in die | |
ohnehin angeheizte Debatte nicht noch Öl zu gießen, sagte ein Eon-Sprecher. | |
Nachdem hohe Gerichte signalisiert hätten, dass es einen Forderungsanspruch | |
gebe, müsse der Konzern aber schon im Interesse der Aktionäre handeln. | |
Damit könnten die großen Atomkonzerne möglicherweise erneut von hohen | |
Rückerstattungen wegen staatlicher Eingriffe in die Atomwirtschaft | |
profitieren. Am Montag hatte das Finanzgericht Hamburg den Betreibern von | |
Atomkraftwerken die Rückerstattung von insgesamt 2,2 Milliarden Euro | |
Brennelementesteuer zugesichert. Die Entscheidung ist noch nicht | |
rechtskräftig, aber die Versorger bekommen vorläufig ihr Geld zurück. | |
15 Apr 2014 | |
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