| # taz.de -- Oklahoma setzt Exekutionen aus: Zertifikate für Giftspritze fehlen | |
| > Zum Tode Verurteilte müssen über die Herkunft der Giftmittel informiert | |
| > werden, urteilte ein Gericht in Oklahoma. Es untersagte die nächsten | |
| > Hinrichtungen. | |
| Bild: Todeszelle in den USA: Pharmafirmen wollen nicht mit den Hinrichtungen in… | |
| OKLAHOMA CITY/BERLIN ap/taz | Das Oberste Gericht im US-Staat Oklahoma hat | |
| die Hinrichtung zweier Todeskandidaten ausgesetzt. Die Richter gaben am | |
| Montag mit fünf zu vier Stimmen einer Klage gegen die Geheimhaltung der | |
| Herkunft von Giftspritzen statt, die der Strafvollzug seit dem 21. März | |
| einsetzt. | |
| Das Urteil erging nur einen Tag vor der geplanten Exekution von Clayton | |
| Lockett, der 1999 eine 19-Jährige erschossen haben soll. Der zweite | |
| Todeskandidat, Charles Warner, wurde wegen des Mordes an der elf Monate | |
| alten Tochter seines Mitbewohners verurteilt. | |
| Oklahoma hatte das Strafvollzugsprotokoll im März geändert, um künftig fünf | |
| verschiedene potenzielle Medikamentenkombinationen für Hinrichtungen | |
| zuzulassen. Am 1. April wurden die Verteidiger der Häftlinge darüber | |
| informiert, dass sie mit einem Gift-Mix aus drei Substanzen exekutiert | |
| werden würden, der noch nie zuvor in dem Staat eingesetzt wurde. Mit diesen | |
| Substanzen in der Giftspritze waren zuvor in Florida Todesurteile | |
| vollstreckt worden. | |
| Den Stopp der Hinrichtungen begründeten die Richter damit, dass die | |
| Todeskandidaten keine Zertifikate, Daten, medizinische Gutachten oder | |
| andere Beweismittel bekommen hätten, die die Behauptung des Staats | |
| untermauerten, dass die Medikamente sicher seien. | |
| Oklahoma und andere US-Staaten mussten sich zuletzt neue Lieferanten für | |
| die bei Hinrichtungen eingesetzten Gift-Cocktails suchen, nachdem viele | |
| Pharmaunternehmen die Versorgung der Strafvollzugsbehörden eingestellt | |
| hatten. In der EU ist es sogar verboten, diese Medikamente auszuführen, | |
| wenn sie für Hinrichtungen benutzt werden sollen. | |
| Der Engpass bei den Todesmittel hatte zuvor schon in mehreren US-Staaten | |
| wie etwa Missouri, Virginia und Wyoming zu Diskussionen über eine | |
| Wiedereinführung von Exekutionsmethoden wie Erschießung, dem Elektrischen | |
| Stuhl oder Gaskammern geführt. In den USA sitzen derzeit immer noch rund | |
| 3.000 Häftlinge in Todeszellen. | |
| 22 Apr 2014 | |
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