# taz.de -- NPD-Aufmarsch durch Kreuzberg: Rechte sollen draußen bleiben | |
> Mit Blockaden wollen Initiativen die Demo am Samstag verhindern. Erwartet | |
> werden 100 bis 150 Neonazis – und 1.000 Gegendemonstranten. | |
Bild: Die passenden Fahnen für Samstag. | |
Berliner Initiativen gegen rechts bereiten sich auf den wohl größten | |
Einsatz des Jahres vor: Um die NPD-Demo durch Mitte und Kreuzberg am | |
Samstag zu verhindern, planen sie Menschenblockaden als Ausdruck des | |
zivilen Ungehorsams. Idealerweise, so Sprecherin Katharina Roth vom Bündnis | |
Berlin Nazifrei, „kommen die gar nicht erst los. Wenn die Demo verhindert | |
werden kann, wäre das ein riesiger Erfolg für uns.“ | |
Am Donnerstag hatte die Polizei die Route für die rechte Demonstration | |
bekannt gegeben: Sie führt vom S-Bahnhof Jannowitzbrücke über Kreuzberg | |
nach Mitte (siehe Karte). Angemeldet sind 100 bis 150 Teilnehmer. Das | |
Bündnis rechnet mit rund 1.000 Gegendemonstranten. Die Polizei wird am | |
Samstag mit insgesamt 1.600 Beamten in der Stadt im Einsatz sein. | |
„Natürlich birgt es Konfliktpotenzial, wenn die NPD durch Kreuzberg zieht“, | |
sagte am Freitag Innensenator Frank Henkel (CDU). Das werde von der linken | |
Szene als Provokation empfunden. Aber die Beamten werden sich nicht nur mit | |
Kreuzberg beschäftigen können: Der Fußballbundesligist Hertha BSC empfängt | |
am Nachmittag Eintracht Braunschweig im Olympiastadion. | |
Das Bündnis Berlin Nazifrei ruft dazu auf, sich an drei strategisch | |
wichtigen Punkten zu treffen: am Hermannplatz, am Moritzplatz und an der | |
Heinrich-Heine-Straße, jeweils um 10 Uhr. So will die Gruppe auch auf | |
mögliche Änderungen der Route am Samstag durch die Polizei reagieren, sagt | |
Katharina Roth. | |
## Wer blockiert wen? | |
Zudem wird eine Beobachtungsgruppe des Komitees für Grundrechte und | |
Demokratie den Aufmarsch begleiten. Dabei will sie dokumentieren, wie die | |
Polizei mit den Gegendemonstranten umgeht: Ob sie Videoüberwachung | |
einsetzt, relevante Bereiche sperrt, Menschen an Blockaden hindert oder | |
Leute abführt. „Uns ist wichtig, dass die BürgerInnen sich versammeln und | |
zivilgesellschaftlich protestieren dürfen – und das möglichst nah am | |
Geschehen“, sagt Corinna Genschel von der Berliner Beobachtungsgruppe. Zum | |
Umgang mit Gegendemos sagte Polizeieinsatzleiter Michael Krömer am Freitag: | |
„Wir werden sicherstellen, dass Hör- und Sichtweite gegeben sind.“ | |
## | |
25 Apr 2014 | |
## AUTOREN | |
Baran Korkmaz | |
Antje Lang-Lendorff | |
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