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# taz.de -- Flüchtlinge am Oranienplatz: Hungerstreik soll Myfest weichen
> Die Polizei hat den hungerstreikenden Flüchtlingen eine Frist bis
> Mittwochmittag gesetzt, um den Oranienplatz zu räumen.
Bild: Ein Plakat auf dem Oranienplatz.
Seit 20 Tagen sitzen sie dort, zum 1. Mai müssen sie weg: Die sieben
Flüchtlinge, die nach der Räumung des Oranienplatzes auf der
gegenüberliegenden Straßenseite in Hungerstreik getreten sind, sollen den
Platz bis Mittwoch, 12 Uhr, räumen. Eine entsprechende Aufforderung
übermittelten Polizeibeamte ihnen am Montag.
„Das Myfest war vorher geplant. Für diese Zeit muss sich die Mahnwache
einen anderen Ort suchen“, sagte ein Polizeisprecher. Das habe die
Versammlungsbehörde entschieden. Nach dem Abbau der Bühne könnten die
Hungerstreiker aber zurückkehren.
„Wir werden hier erst weggehen, wenn unsere Forderungen erfüllt sind“, sagt
Patras Bwansi, ein Sprecher der Flüchtlinge. „Bis heute hat uns der Senat
keine Lösung angeboten.“ Viele der einstigen Oranienplatz-Bewohner
befürchten ihre Abschiebung.
## Verbleib zu riskant
Schon am Samstagmittag seien die Organisatorinnen der Rockbühne auf dem
Oranienplatz an sie herangetreten und hätten sie gebeten, den Platz
freiwillig zu verlassen. „Wir haben gesagt: Das machen wir nicht“, so
Bwansi. Das Myfest erklärte überaus fürsorglich, es teile die Anliegen der
Streikenden, halte deren Verbleib auf dem Platz aber für zu riskant: „Wir
unterstützen den Ansatz, die Hungernden aus der Gefahrenzone zu bringen“,
sagt Soner Ipekcioglu, Myfest-Sprecher. „Der Energiepegel der Hungernden
dürfte bis zum 1. Mai so weit gesunken sein, dass wir es nicht verantworten
können, sie dort ungeschützt verweilen zu lassen. Niemand weiß, wie sich
die Situation auf dem Platz entwickelt.“ Auf Gefahrensituationen könnten
„diese Menschen womöglich nicht einmal durch schnelles Weggehen reagieren“.
CHRISTIAN JAKOB
29 Apr 2014
## AUTOREN
Christian Jakob
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