# taz.de -- Kunstsammler aus München: Cornelius Gurlitt ist tot | |
> Bekannt wurde er, weil bei ihm 1.280 Bilder entdeckt wurden, die unter | |
> Raubkunstverdacht stehen. Nun ist der Kunstsammler Cornelius Gurlitt | |
> gestorben. | |
Bild: Hier liegt Cornelius Gurlitt begraben – der Großvater des nun gestorbe… | |
MÜNCHEN dpa/afp/taz | Der Kunstsammler Cornelius Gurlitt ist tot. Das | |
bestätigte das Amtsgericht München am Dienstag. Er starb am Montag in | |
seiner Münchner Wohnung, wie sein Sprecher am Dienstag mitteilte. Demnach | |
hatte sich der 81-Jährige nicht mehr von einer schweren Herzoperation | |
erholt. | |
Gurlitt, der Sohn von Adolf Hitlers Kunsthändler Hildebrand Gurlitt, war | |
seit Monaten schwer krank. In seiner Münchner Wohnung war im Februar 2012 | |
eine unschätzbare Sammlung von mehr als 1.000 Kunstwerken gefunden und | |
beschlagnahmt worden. Dazu zählten Werke von Picasso, Chagall, Matisse, | |
Beckmann und Nolde. | |
Erst Anfang April hatte Gurlitt der Bundesregierung und dem Freistaat | |
Bayern vertraglich zugesichert, seine millionenschwere Sammlung auch nach | |
dem Ende der Beschlagnahme von Experten untersuchen zu lassen und unter | |
Nazi-Raubkunstverdacht stehende Werke gegebenenfalls zurückzugeben. | |
Daraufhin gab die Staatsanwaltschaft Augsburg die Werke frei. Rund 500 | |
Werke stehen nach Auffassung der Taskforce „Schwabinger Kunstfund“ immer | |
noch im Verdacht, Nazi-Raubkunst zu sein. | |
Bis er in das Zentrum der wohl spektakulärsten Kunstsensation der | |
vergangenen Jahrzehnte geriet, hatte Gurlitt ein zurückgezogenes Leben in | |
seiner Schwabinger Wohnung und seinem Haus in Salzburg geführt. „Mehr als | |
meine Bilder habe ich nichts geliebt in meinem Leben“, sagte er in seinem | |
einzigen Interview im Spiegel. | |
6 May 2014 | |
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