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# taz.de -- Zum Tode Verurteilter in den USA: Hinrichtung mit Videoaufzeichnung
> Wenn die Giftspritze gesetzt wird soll eine Kamera laufen: So fordert es
> der Mörder Russell Bucklew. Damit alles dokumentiert wird – auch mögliche
> Fehler.
Bild: Die Hinrichtung wäre die erste Vollstreckung der Todesstrafe seit der sc…
WASHINGTON afp | Nach der schweren Panne bei einer Hinrichtung im
US-Bundesstaat Oklahoma verlangt ein Todeskandidat in Missouri, dass seine
Exekution gefilmt wird. Die Anwälte des verurteilten Mörders Russell
Bucklew, der am Mittwoch in Bonne Terre mit der Giftspritze hingerichtet
werden soll, beantragten die Aufzeichnung der Hinrichtung am Freitag vor
Gericht. Sie verlangen unter anderem genaue Informationen über den
Giftcocktail, der bei der Hinrichtung zum Einsatz kommen soll. Die Behörden
in Missouri weigern sich bislang, Einzelheiten zu der Giftmischung zu
veröffentlichen.
Außerdem machen die Anwälte geltend, dass Bucklew unter seltenen
Gefäßtumoren im Kopf und im Hals sowie unter Kreislaufstörungen leidet. Ein
Arzt, der Bucklew am Montag untersucht hatte, kam in einem Gutachten zu dem
Schluss, dass Bucklew deswegen bei der Hinrichtung ersticken könnte. Nach
Einschätzung seiner Anwälte wäre das Verstoß gegen die US-Verfassung, die
eine „grausame und ungewöhnliche Bestrafung“ verbietet.
Bucklews Hinrichtung wäre die erste Vollstreckung der Todesstrafe in den
USA seit der schweren Panne bei einer Exekution in Oklahoma. In dem
Bundesstaat war die Hinrichtung eines Todeskandidaten Ende April nach
wenigen Minuten abgebrochen worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion
gab. Der Mann wand sich anschließend im Todeskampf vor Schmerzen. Erst 43
Minuten nach Verabreichung der nicht erprobten Giftmischung erlitt er einen
tödlichen Herzinfarkt. Der Vorfall hatte in den USA die Debatte über die
Todesstrafe neu entfacht. Oklahoma setzte alle Hinrichtungen für ein halbes
Jahr aus.
Die US-Strafvollzugsbehörden haben seit längerem Nachschubprobleme bei den
Mitteln für die Giftspritzen, da sich die europäischen Hersteller der lange
verwendeten Substanzen weigern, diese weiter für Hinrichtungen zur
Verfügung zu stellen. Mehrere US-Bundesstaaten haben daher neue und nicht
erprobte Giftmischungen von nicht bundesweit zertifizierten Herstellern
ausprobiert. Am Donnerstag hatten bereits mehrere US-Medien Klage
eingereicht, um genaue Informationen über den Giftcocktail zu erhalten, der
bei Bucklews Hinrichtung zum Einsatz kommen soll.
17 May 2014
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USA
Todesstrafe
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