# taz.de -- Maßnahmen der Putschregierung: Kein Facebook in Thailand | |
> Facebook war am Mittwoch in Thailand für anderthalb Stunden abgeschaltet. | |
> Die nächtliche Ausgangssperre wurde hingegen um eine Stunde verkürzt. | |
Bild: Analoge Statusmeldung: Wenn Facebook down ist, muss man sich anders mitte… | |
BANGKOK dpa/rtr | Das thailändische Telekommunikationsministerium hat am | |
Mittwoch vorübergehend Facebook gesperrt und Gespräche mit Vertretern | |
weiterer Online-Netzwerke wie Twitter und Instagram angekündigt. Es sei | |
notwendig, die Netzwerke zur Zusammenarbeit aufzurufen, um die Verbreitung | |
kritischer Äußerungen über die Machtübernahme der Militärs zu verhindern, | |
sagte ein Sprecher des Ministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. „Es | |
gibt im Moment eine Kampagne, in der das Volk zu Protesten gegen die Armee | |
aufgerufen wird“, sagte er. | |
Zeitungen und der Rundfunk waren bereits aufgefordert worden, eine | |
kritische Berichterstattung über die Machtübernahme am 22. Mai zu | |
unterlassen. Ein Armeesprecher erklärte, es gebe keinen Befehl zur Sperrung | |
von Facebook. Im Laufe des Tages war der Dienst auch wieder erreichbar. | |
Das Militär lockerte unterdessen die Ausgangssperre. Ab Mittwoch werde | |
diese nur noch von Mitternacht bis 4.00 Uhr gelten, teilte die Armee mit. | |
Bislang war es landesweit zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr verboten, auf die | |
Straße zu gehen. Mit der Lockerung versuchen die Militärs offenbar zu | |
signalisieren, dass sich die Lage langsam wieder normalisiert. | |
Von mehr als 200 seit dem Coup am 22. Mai festgenommenen Politikern und | |
Aktivisten waren 76 nach Armeeangaben am Mittwoch immer noch in Gewahrsam. | |
Rund 50 weitere hätten die Einbestellung ignoriert. Ihnen drohen die | |
Festnahme und ein Strafprozess vor einem Militärgericht. Freigelassen | |
wurden unter anderem einige Anführer der Rothemden, wie die Anhänger der | |
gestürzten Regierung heißen. Sie hatten vor dem Putsch mit | |
Massendemonstrationen gedroht, sollte die Regierung aus dem Amt gezwungen | |
werden. | |
Die Junta kündigte zudem Pläne für „Versöhnungszentren“ im ganzen Land … | |
Dort sollen vom Militär abgesegnete Veranstaltungen stattfinden, die den | |
Menschen die Beweggründe für den Putsch nahe bringen. Nähere Erläuterungen | |
gab es dazu zunächst nicht. | |
Das Militär hatte seinen Putsch am mit der Zuspitzung des Machtkampfs | |
zwischen Regierungsanhängern und Gegnern begründet. Neben der | |
Ausgangssperre setzte es auch die Verfassung außer Kraft und löste den | |
Senat auf. | |
28 May 2014 | |
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