# taz.de -- Islamistischer Anschlag in Kenia: Dutzende Tote in Touristenort | |
> Ende Mai drohte die somalische Al-Shabaab-Miliz mit einem „Heiligen | |
> Krieg“ in Kenia. Nun griffen die Extremisten offenbar an und töteten | |
> Dutzende Menschen. | |
Bild: Sie sollen für den Anschlag verantwortlich sein: Kämpfer der Al-Shabaab… | |
NAIROBI ap/afp | Bei dem Angriff mutmaßlicher Islamisten auf die | |
kenianische Küstenstadt Mpeketoni sind neuen Angaben zufolge mindestens 48 | |
Menschen getötet worden. Das teilte das Rote Kreuz am Montag im | |
Kurznachrichtendienst Twitter mit. Ein örtlicher Polizeivertreter sagte, | |
die Suche nach Opfern dauere noch an. Zuvor war von 26 Opfern die Rede | |
gewesen. | |
Schwer bewaffnete Kämpfer hatten am Sonntagabend in mehreren Fahrzeugen die | |
Stadt nahe der Touristeninsel Lamu gestürmt und wahllos auf Passanten | |
gefeuert. Die Behörden machten die somalische Al-Shabaab-Miliz | |
verantwortlich. Die Extremisten hätten in dem Ort Mpeketoni zwei Hotels, | |
eine Bank und eine Polizeistation attackiert. | |
Bewaffnete seien gegen 20 Uhr am Sonntagabend in die Stadt gefahren und | |
hätten begonnen zu schießen, erklärte das Innenministerium. Die Angreifer | |
hätten Somalisch gesprochen und „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen. S… | |
schlugen den Angaben zufolge während der Übertragung eines Fußballspiels | |
der Weltmeisterschaft in Brasilien zu. Nach der Attacke seien | |
Aufklärungsflugzeuge losgeschickt worden, ergänzte der nationale | |
Katastrophenschutz. | |
Mpeketoni liegt südwestlich des Touristenzentrums Lamu, rund 100 Kilometer | |
von der somalischen Grenze entfernt. Die Gäste in dem Ort stammen meist aus | |
Kenia, Ausländer gibt es hier nur wenige. Lamu gehört zum Weltkulturerbe. | |
Es ist der am älteste Ort des Landes. | |
Kenia hat in den vergangenen Monaten bereits mehrere Angriffe mit | |
Schusswaffen und Sprengsätzen erlebt, was westliche Länder dazu bewogen | |
hat, ihre Terrorwarnungen für das Land zu verschärfen. In der Region waren | |
2011 mehrmals ausländische Touristen entführt worden. Der Tourismus ging | |
deutlich zurück. Kenia hatte sich danach entschlossen, zum Kampf gegen | |
Al-Shabaab in Somalia beizutragen. | |
Erst Ende Mai hatte die in Somalia ansässige radikalislamische Miliz, die | |
Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida unterhält, Kenia und den USA mit | |
Anschlägen gedroht. Der Heilige Kriege werde von den Al-Shabaab-Kämpfer | |
erst nach Uganda und Kenia getragen werden „und danach, so Gott will, nach | |
Amerika“, hatte es damals geheißen. | |
16 Jun 2014 | |
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