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# taz.de -- Brasilien - Mexiko (Gruppe A): Ochoa hält die Null
> Ein 0:0 der besseren Sorte: Brasilien zeigt sich bemüht, scheitert aber
> ein ums andere Mal an der mexikanischen Defensive – und vor allem an
> Torhüter Ochoa.
Bild: Kein Vorbeikommen: Mexikos Torhüter Guillermo Ochoa
Die Startbedingungen: Zwei Sieger aus den ersten Spielen treffen
aufeinander. Brasilien wartet darauf, dass das Team sich in einen WM-Rausch
spielt; der erste [1][Auftritt gegen Kroatien (3:1)] zeigte keinesfalls
einen Top-Favoriten, sondern eine Mannschaft, die dank Neymar-Qualitäten
und reifer Oscar-Leistung bei schwächelnder Defensive einen Sieg einfuhr.
[2][Mexiko zeigte beim 1:0-Sieg gegen Kamerun] zeitweise schicken,
überallfartigen (Konter-)Fußball und hätte bei korrekten
Schiedsrichterentscheidungen - gegen allerdings grottig kickende Kameruner
- auch höher gewinnen können. Brasiliens Defensive könnte in der Form des
Kroatien-Spiels ernsthafte Probleme mit Mexikos Stürmern und Drängern -
Hector Herrera, Oribe Peralta und Giovani Dos Santos - bekommen.
Das Spiel: Lassen sich die Mexikaner von Neymars neuer Frisur
durcheinanderbringen? Profitiert nicht nur die brasilianische
Haarschneideindustrie – alle wollen sie wie kleine Neymars aussehen – vom
Blondsträhnchen des Ballstreichlers, sondern auch die Selecao?
Nein, Mexiko verteidigt diszipliniert, insgesamt ist Brasilien in Hälfte
eins feldüberlegen; das gefährlichste, was die Selecao in Hälfte eins zu
bieten hat, sind zwei Kopfballchancen, eine davon von Neymar (der, und das
sei hier nur am Rande erwähnt, ein bisschen so aussieht wie
80er-Pop-Ungetüm Limahl) – und dann ist da noch eine Großchance nach gut 40
Minuten, als Paulinho frei vor Mexikos Keeper Guillermo Ochoa auftaucht.
Mexiko versucht es mit Fernschüssen, wobei Hector Herrera die
gefährlichsten absondert.
Die zweite Hälfte ist sehr unterhaltsam, bleibt aber auch torlos. Erst hat
Mexiko seine stärkste Viertelstunde und drängt ein bisschen gen
mexikanisches Tor, dann nimmt die brasilianische Elf das Zepter wieder in
die Hand. Wie beim Handball schnüren sie die nun meist defensiven Mexikaner
in deren Sechzehner ein – außer Flanken, meist von rechts, fällt ihnen aber
nicht viel ein.
Und am Ende ist da sowieso immer der mexikanische Keeper Guillermo Ochoa,
der alles hält, was selecaisch auf seinen Kasten kommt. Mexiko bringt es
noch zu einigen Fernschüssen, aber sie sind natürlich zufrieden mit dem
torlosen Unentschieden und setzen nur noch einige Konter zur Entlastung.
Der entscheidende Moment: Vielleicht, als Paulinho freistehend vor Ochoa
kurz vor der Pause vergibt. Die eindeutigste Chance.
Spieler des Spiels: Guillermo Ochoa. Der Torwart der Mexikaner mit dem
Lockenkopf und dem Stirnband wehrte bravourös alles ab, warf sich immer
dazwischen, wenn’s brenzlig wurde.
Die Pfeife des Spiels: Ordentlich gepfiffen haben vor allem die
brasilianischen Zuschauer nach dem Spiel.
Die Schlussfolgerung: Brasilien hat trotz des Unentschiedens noch eine sehr
gute Ausgangsposition zum Erreichen des Achtelfinals – Mexiko allerdings
auch.
Und sonst? Béla Réthy kritisch! In Minute Zehn ist es, als er mitteilt, es
sei keine WM des Volkes – nein, die schauten allesamt vor dem TV. Ins
Stadion schafften es nur die Betuchten, wie Béla weiß. Aha!
17 Jun 2014
## LINKS
[1] /WM-Eroeffnungsspiel-Brasilien---Kroatien-/!140284/
[2] /Mexiko---Kamerun-Gruppe-A/!140351/
## AUTOREN
Jens Uthoff
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