Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Brasilien – Kamerun (Gruppe A): Neymar unschlagbar
> Brasilien zieht nach einem ungefährdeten 4:1 Sieg gegen Kamerun als
> Gruppenerster ins Achtelfinale ein. Dort wartet Chile.
Bild: Zweifacher Torschütze gegen Kamerun: Brasiliens Neymar
Die Startbedingungen: Für Kamerun geht es im letzten Vorrundenspiel um
nichts mehr. Dem Gastgeber genügt ein Remis, um sicher die Runde der
letzten 16 zu erreichen. Doch für die Mannschaft und die Fans zählt nur ein
Sieg. Nachdem Kamerun gegen Kroatien mit 0:4 untergegangen ist, erwartet
man von der Seleção ein mindestens ebenso beeindruckendes Ergebnis. Es soll
ein Triumphzug ins Achtelfinale werden. Sollte das Team von Trainer Luiz
Felipe Scolari tatsächlich gegen Kamerun verlieren, dürfen Kroatien und
Mexiko nicht unentschieden spielen.
Das Spiel: Es entwickelt sich eine überraschend ausgeglichene Partie in der
Anfangsviertelstunde. Doch in der 17. Spielminute bringt Neymar die Seleção
nach einem schweren Fehler in Kameruns Defensive mit 1:0 in Führung. Nur
zehn Minuten nach dem Führungstreffer gelingt Kamerun der Ausgleich. Matip
schiebt den Ball zum 1:1 über die Linie, kurz zuvor ist er noch an der
Latte gescheitert. Brasilien geschockt, Euphorie adé – aber die Trauer hält
nur kurze Zeit an.
Schon in der 34. Minute erzielt Neymar sein viertes WM-Tor und trifft zur
erneuten Führung. In der ersten Halbzeit ist es ein unterhaltsames
Fußballspiel. Das liegt vor allem an Ballvirtuose Neymar und einer
respektablen Leistung der „unbezähmbaren Löwen“ aus Kamerun.
Der zweite Durchgang beginnt schwungvoll und mit der endgültigen
Entscheidung. Als Brasiliens Stürmer Fred mit dem Kopf zum 3:1 erhöht, ist
der Samba getanzt und der Caipirinha geleert. Danach verlegen sich die
Gastgeber aufs Konterspiel und tun nicht mehr als notwendig. Besonders
deutlich zeigt sich das in der Ansammlung von Fehlern und Ballverlusten im
Offensivspiel. Fernandinho stockt fünf Minuten vor Spielende das Ergebnis
noch auf 4:1 auf, aber Brasilien möchte nach der Auswechslung Neymars keine
wirklichen Akzente mehr setzen, Kamerun kann es nicht. Letztlich ein
hochverdienter Sieg für Brasilien. Vom Ergebnis her wirkt dieser deutlich,
allerdings nicht ganz so glanzvoll, wie es sich die Fans gewünscht haben.
Der Moment des Spiels: Der 5. Februar 1992. An diesem Tag erblickt Neymar
da Silva Santos Júnior das Licht der Welt. Was wäre die Seleção bei dieser
WM ohne ihren Superstar?
Der Spieler des Spiels: Wer sonst, als der brasilianische Alleinunterhalter
Neymar. Er zeigt erneut, dass er dem Druck des Heilsbringers gewachsen ist
und ballert Brasilien mit einer überragenden Leistung ins Achtelfinale.
Die Pfeife des Spiels: Hulk. Er hat zahlreiche hochkarätige Torchancen
nicht nutzen können und muss im Achtelfinale vielleicht intensiver von
seinen Mitspielern gereizt werden. Hulk war zu keinem Zeitpunkt des Spiels
grün und wurde nach einer guten Stunde ausgewechselt.
Die Schlussfolgerung: Brasilien gewinnt, zieht als Gruppensieger ins
Achtelfinale ein und trifft im ersten K.o.-Spiel auf die Chilenen. Es wird
das erste südamerikanische Duell bei dieser WM und ist mit großer
Sicherheit eine echte Herausforderung für die Mannschaft von Trainer
Scolari.
Und sonst? Es dürfte das letzte Spiel des deutschen Übungsleiters Volker
Finke auf der Trainerbank der Afrikaner gewesen sein. Kameruns
Fußballverband ist nicht grade für seine Geduld bekannt. Fünf Trainer in
fünf Jahren sprechen eine deutliche Sprache.
24 Jun 2014
## AUTOREN
Sebastian Honekamp
## TAGS
Brasilien
WM 2014
Kamerun
Achtelfinale
WM 2014
Mexiko
Fußball
WM 2014
WM 2014
## ARTIKEL ZUM THEMA
WM-Achtelfinale Brasilien – Chile: Er kam, sah und hielt
Drama in Belo: Brasilien besiegt Chile erst im Elfmeterschießen und steht
im Viertelfinale. Der Keeper der Seleção, Júlio César, pariert zwei
Strafstöße.
Chile vor dem Achtelfinale gegen Brasilien: Mit Plan C gegen Neymar
Angst vor dem favorisierten Heim-Team müssen die Chilenen nicht haben. Denn
die Spielweise der Brasilianer könnte ihnen entgegenkommen.
Kroatien gegen Mexiko (Gruppe A): Wie ein „Tatort“-Plot
Mexiko lässt ungefährlichen Kroaten lange die spielerische Hoheit und
schlägt spät zu. Am Ende steht es 3:1. Im Achtelfinale warten die
Niederlande.
Kamerun - Kroatien (Gruppe A): Bezwingbare Löwen
Das Team von Volker Finke kann nur eine Halbzeit lang mithalten. Nach einer
roten Karte bricht Kamerun gegen Kroatien auseinander.
Brasilien - Mexiko (Gruppe A): Ochoa hält die Null
Ein 0:0 der besseren Sorte: Brasilien zeigt sich bemüht, scheitert aber ein
ums andere Mal an der mexikanischen Defensive – und vor allem an Torhüter
Ochoa.
Mexiko - Kamerun (Gruppe A): Schiri schlecht, Dos Santos gut
Mexiko siegt gegen Kamerun trotz zweier aberkannter Tore mit 1:0 – auch das
Wankdorfwetter in Natal kann das Team von Coach Miguel Herrera nicht
stoppen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.