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# taz.de -- Doku-Filmprojekt über Flüchtlinge: „Den Geschichten Gesichter g…
> Als Flüchtling in Deutschland muss man kämpfen, um den Himmel zu sehen,
> sagt Regisseurin Susanne Dzeik: „Cloud Making Machine“ heißt ihr neues
> Filmprojekt.
Bild: Eher wolkig denn heiter: die Aussichten für viele Flüchtlinge, die nach…
taz: Frau Dzeik, Sie drehen gerade einen Dokumentarfilm über Flüchtlinge,
die Sie seit ihrer Zeit in einem Spandauer Heim begleiten. Worum geht es
genau?
Susanne Dzeik: Letztes Jahr habe ich für ein Tanztheaterprojekt mit
Flüchtlingen im Erstaufnahmelager Spandau gedreht und schnell gemerkt, dass
dieses Heim voller Geschichten steckt. Ich wollte diesen Geschichten
Gesichter geben, sie greifbar machen und erzählen, wie die Flüchtlinge
Berlin erfahren.
Wer sind die Protagonisten?
Der Film hat drei Protagonisten, deren Geschichten erzählt werden. Ich habe
sie bei ihrem Umzug ins Heim nach Hellersdorf, bei Behördengängen, bei
ihrem Alltag und auf Jobsuche begleitet.
Was sind ihre Geschichten?
Einer der Flüchtlinge ist Ibrahim Balde aus Guinea. Er musste flüchten,
weil seine Schwester bei einer Massenvergewaltigung gestorben ist und er
die Täter konfrontieren wollte. Einer von ihnen fiel dabei vor ein Auto.
Als Ibrahim klar wurde, dass der Verletzte Sohn eines Militärs ist, musste
er zu seiner eigenen Sicherheit das Land verlassen. Ich weiß nicht, wie er
nach Marokko gekommen ist, aber von da aus ging es dann weiter nach Europa.
In Spanien wurde er sofort verhaftet. Nach der Freilassung floh er über
Belgien nach Deutschland.
Welche Hoffnungen hat er für sein Leben in Berlin?
Ibrahim ist sehr sportlich und wollte Profifußballer werden. Durch die
fehlenden Papiere geht das aber nicht. Er musste seine Ziele schnell auf
das Grundlegende konzentrieren. Jetzt kämpft er darum, hier zu überleben
und etwas zu lernen.
Ihr Film soll Cloud Making Machine heißen. Wieso?
Neben dem Erstaufnahmelager in Spandau steht ein Heizkraftwerk. Das
bezeichnete ein Flüchtling als Cloud Making Machine. Für mich ist das ein
permanenter Wolkenteppich am Himmel, der sich auf alles legt und
undurchdringlich ist - wie die Bürokratie in Deutschland, die
Residenzpflicht, die Regeln. Als Flüchtling muss man sich durchkämpfen, um
vielleicht irgendwann mal den Himmel zu sehen.
## Bis 1. Juli benötigt das Projekt noch 1.000 Euro, um die Endphase des
Drehs und die Postproduktion zu finanzieren. Ende des Jahres soll der Film
fertig sein. www.startnext.de/cloud-making-machine
23 Jun 2014
## AUTOREN
Anne Dittmann
## TAGS
Flüchtlinge
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