| # taz.de -- Geplante Tagebaue in der Lausitz: Vattenfall gibt Greenpeace Recht | |
| > Die Lausitz interessiert außerhalb Brandenburgs niemanden? Von wegen: | |
| > Schwedische KünstlerInnen protestieren gegen die geplanten Tagebaue. | |
| Bild: Kein gutes Paar: Der Kohlekonzern und das Dorf, das platt gemacht werden … | |
| STOCKHOLM taz | Die geplanten neuen Braunkohletagebaue in der Lausitz | |
| interessieren zunehmend auch die Menschen in der schwedischen Heimat des | |
| Energiekonzerns Vattenfall. | |
| Und das nicht nur, weil die Umweltorganisation Greenpeace derzeit mit der | |
| Kampagne „Schwedens schlechteste Idee – nicht in meinem Namen“ | |
| Unterschriften gegen die Pläne sammelt. | |
| Über das soziale Netzwerk „Art makes a stand“ haben sich auch rund 40 | |
| KünstlerInnen den Protesten angeschlossen, darunter die Popsängerin Jenny | |
| Wilson, die schwedisch-japanische Musikerin Maia Hirasawa, die | |
| Liedermacherin Ane Brun und die Sängerin Ellinor Olavsdotter. | |
| Greenpeace versucht dabei, den SchwedInnen nahezubringen, was „ihr | |
| Staatskonzern in Deutschland treibt“: 3.000 Menschen sollten umgesiedelt | |
| werden für fünf neue Tagebaue, aus denen rechnerisch für jede Schwedin und | |
| jeden Schweden 168 Kubikmeter Braunkohle gewonnen werden sollen. Zusätzlich | |
| 1,2 Milliarden Tonnen Kohlendioxid würden so in die Atmosphäre abgegeben | |
| werden, was eine Klimabelastung darstelle, für die derzeit ganz Schweden 24 | |
| Jahre brauche. | |
| Umgekehrt, so die Umweltschützer, hätte ein Verzicht auf diese Kohle den | |
| gleichen Klimaeffekt, als würden alle schwedischen Privathaushalte | |
| aufhören, Öl, Benzin und andere fossile Brennstoffe zu nutzen. | |
| ## „Negative Aufmerksamkeit“ | |
| Bei Vattenfall erzielt das Wirkung: Schon Mitte Juni informierte der | |
| Konzern auf seiner schwedischen Website, dass er eine Werbeaktion für | |
| Braunkohle in der Lausitz wegen „negativer Aufmerksamkeit“ gestoppt habe. | |
| Zur neuen Greenpeace-Kampagne heißt es in einer Presseerklärung nun sogar: | |
| „Greenpeace hat ja womöglich recht“, doch sei die Umweltschutzorganisation | |
| im falschen Land aktiv: Wegen der Energiewende sei Braunkohle in | |
| Deutschland zu einem Eckstein der Energieversorgung geworden. Die Welt und | |
| auch Deutschland sähen nun einmal anders aus, als man es in Schweden gern | |
| hätte. | |
| 6 Jul 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Reinhard Wolff | |
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