# taz.de -- Ebola in Westafrika: Grenzgebiete unter Quarantäne | |
> Die drei von der Ebola-Seuche betroffenen Staaten isolieren die | |
> Epizentren der Epidemie. Erste Fluglinien steuern Guinea nicht mehr an. | |
Bild: Informationen gegen Ansteckung: Aufklärungskampagne gegen Ebola in Liber… | |
CONAKRY afp | Die drei von der Ebola-Epidemie betroffenen afrikanischen | |
Länder Guinea, Sierra Leone und Liberia haben das gemeinsame Grenzgebiet | |
zur Quarantänezone erklärt. Die als Epizentrum der Seuche identifizierten | |
Gegenden würden von Polizei und Streitkräften isoliert und die Anwohner mit | |
Hilfslieferungen versorgt, teilte die regionale Wirtschaftsorganisation | |
Mano-Fluss-Union, der alle drei Länder und die Elfenbeinküste angehören, am | |
Freitag in Conakry mit. Dort ging ein Sondergipfel zur Ebola-Epidemie zu | |
Ende. | |
Auf das Quarantänegebiet entfallen gut 70 Prozent der bekannten | |
Epidemiezone, wie die Generalsekretärin der Mano-Fluss-Union, Hadja Saran | |
Darab, am Rande des Sondergipfels der betroffenen westafrikanischen Staaten | |
und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Guineas Hauptstadt Conakry | |
erklärte. Den Gipfel nutzten die Teilnehmer, um ein 100 Millionen Dollar | |
(75 Millionen Euro) umfassendes Hilfsprogramm auf den Weg zu bringen. | |
Obwohl die Elfenbeinküste nicht betroffen ist, nahm sie ebenfalls an dem | |
Treffen teil. | |
Als erste große internationale Fluggesellschaft hat die arabische Emirates | |
wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika ihre Flüge nach Guinea eingestellt. | |
Bis auf weiteres werde das Land nicht mehr angeflogen, teilte die Airline | |
am Samstag mit. Die Sicherheit von Passagieren und Besatzung habe höchste | |
Priorität, und da gehe das Unternehmen keine Kompromisse ein, heißt es auf | |
der Webseite der Fluggesellschaft. Die Epidemie war in Guinea ausgebrochen | |
und hat sich nach Sierra Leone und Liberia ausgebreitet. Sie ist nach | |
Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) außer Kontrolle geraten. | |
Liberia und Sierra Leone stehen nicht auf dem Flugplan von Emirates. | |
Der internationale Luftfahrt-Dachverband Iata hatte noch am Donnerstag | |
erklärt, die WHO sehe keinen Grund für Reisebeschränkungen, da sie die | |
Gefahr einer Ansteckung während eines Fluges als gering einschätze. | |
Allerdings besteht laut Wissenschaftlern eine Gefahr für Mitreisende, wenn | |
bei einem Infizierten etwa während eines Flugs die Krankheit akut | |
ausbrechen würde. Die Lufthansa hatte am Freitag erklärt, derzeit gebe es | |
keine Notwendigkeit, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen. Auch die | |
zur Lufthansa-Gruppe gehörende Brussels Airlines, die elf Flüge pro Woche | |
nach Westafrika hat, fliegt die Region weiter an. Es gebe weder mehr | |
Buchungen noch Stornierungen auf den Strecken, sagte ein | |
Unternehmenssprecher am Samstag in Brüssel. Belgien hat wegen seiner | |
Kolonialvergangenheit enge Verbindungen zu vielen afrikanischen Staaten und | |
eine große afrikanische Gemeinde. | |
Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht inzwischen von mehr als 1300 | |
Infizierten in Westafrika aus, mindestens 729 Menschen überlebten die | |
Ebola-Infektion nicht. Die Seuche breite sich „schneller aus als unsere | |
Anstrengungen, sie zu kontrollieren“, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret | |
Chan in Conakry. Sollte sich die Lage weiter verschlechtern, sei mit | |
„katastrophalen“ Folgen und einer Ausweitung auf andere Länder zu rechnen. | |
Chan sprach von der „weitaus größten“ Ebola-Seuche seit der Entdeckung des | |
Erregers vor 40 Jahren. | |
## Mehrere hunderte Helfer benötigt | |
Der WHO zufolge müssen mehrere Hundertschaften medizinischen Fachpersonals | |
in die Seuchenregion entsandt werden, um dort überforderte Behörden und | |
Hilfskräfte zu unterstützen. Dringend angefordert hätten die Krisenländer | |
vor allem Ärzte, Krankenpfleger und Epidemiologen. Mit dem Hilfsprogramm | |
sollen zudem Erkrankte früher identifiziert und systematische Behandlungen | |
garantiert werden. | |
Die Vereinigten Staaten wollen zwei infizierte US-Bürger in den kommenden | |
Tagen zurück in ihre Heimat fliegen lassen. Dort würden die beiden | |
Patienten strikt isoliert und behandelt, sagte US-Außenamtssprecherin Marie | |
Harf. Betroffen sind ein Arzt und eine christliche Missionarin, die in | |
Liberia als Hilfskräfte tätig waren und sich dort angesteckt hatten. | |
Vor dem Hintergrund des anstehenden Afrika-Gipfels in der kommenden Woche | |
in Washington kündigte US-Präsident Barack Obama unterdessen Kontrollen von | |
Delegationsmitgliedern aus betroffenen Ländern an. Er sei überzeugt, dass | |
die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen „angemessen“ seien, sagte er im Weiß… | |
Haus. | |
2 Aug 2014 | |
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