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# taz.de -- Ebola in Westafrika: „Die Lage ist außer Kontrolle“
> Die WHO startet ein Notprogramm über 100 Millionen Dollar und lädt zu
> einem Krisengipfel am Freitag. Die USA fliegen unterdessen erkrankte
> US-Bürger aus.
Bild: Noch immer gibt es keine Impfung und keine wirksame Therapie gegen den Eb…
GENF/FREETOWN/BERLIN dpa | Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verstärkt
mit einem 100-Millionen-Dollar-Programm den Kampf gegen die Ebola-Epidemie
in Westafrika. Der Aktionsplan soll am Freitag auf einem Krisengipfel in
Conakry, der Hauptstadt Guineas, gestartet werden, wie die WHO in Genf
mitteilte. Damit soll unter anderem deutlich mehr medizinisches Personal
eingesetzt werden können.
In Conakry wollen Präsidenten westafrikanischer Staaten mit
WHO-Generaldirektorin Margaret Chan konkrete Schritte zur Intensivierung
des Kampfes gegen die Seuche erörtern. Chan sagte dazu: „Das Ausmaß des
Ebola-Ausbruchs und die davon ausgehende Gefahr machen es notwendig, dass
die WHO sowie Guinea, Liberia und Sierra Leone die Gegenmaßnahmen erheblich
verstärken.“
Am dringendsten sei der Einsatz weiterer Ärzte und Krankenschwestern,
Seuchenexperten, Logistiker sowie Sozialarbeiter. Der Aktionsplan sieht
auch stärkere Maßnahmen zur Aufklärung vor. „Die Lage ist außer Kontrolle…
sagte Mariano Lugli, Koordinator von Ärzte ohne Grenzen, in Genf. Das Virus
sei nicht zu stoppen, lokale Gesundheitsbehörden seien überfordert.
Angesichts der fortschreitenden Ausbreitung des Ebola-Virus erklärte auch
Sierra Leone den nationalen Notstand. Präsident Ernest Bai Koroma will die
Seuche mit einem Maßnahmenpaket in den Griff bekommen. So sollen ganze
Gebiete im Osten des Landes unter Quarantäne gestellt werden.
## Reisewarnung für drei Staaten
Die USA gaben eine Reisewarnung für drei afrikanische Staaten heraus. Sie
gelte für Guinea, Liberia und Sierra Leone, teilte das Center for Disease
Control in Washington mit. Zwei in Westafrika an Ebola erkrankte US-Bürger
sollen zur Behandlung in die Vereinigten Staaten ausgeflogen werden. Ein
entsprechend ausgestattetes Charterflugzeug sei auf dem Weg nach Liberia,
um die beiden Helfer – einen Mann und eine Frau – an Bord zu nehmen,
berichtete der US-Sender CNN. Die beiden seien in einem ernsten Zustand,
aber stabil.
Auch das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen Reisen nach Liberia,
Sierra Leone und Guinea ab. Trotz internationaler Bemühungen sei ein Ende
der Epidemie nicht absehbar, heißt es in den aktualisierten Reise- und
Sicherheitshinweisen des Ministeriums im Internet. Die medizinische
Versorgung in den betroffenen Staaten sei defizitär. Eine Ausbreitung der
Infektionskrankheit in Nachbarländer sei nicht auszuschließen.
Erste Ebola-Fälle waren in Guinea im März registriert worden, rückblickend
wurde darauf geschlossen, dass es schon im Dezember 2013 erste Infektionen
gab. Rasch wurden auch Liberia und Sierra Leone erfasst. Es handelt sich um
den schwersten Ausbruch der Krankheit seit ihrer Entdeckung im Jahr 1976.
Auch ist es die erste Epidemie mit dem gefährlichen Zaire-Ebolavirus in
Westafrika.
Etwa 730 Menschen sind dem Erreger nach WHO-Daten bis zum 27. Juli zum
Opfer gefallen - mehr als jeder zweite erfasste Infizierte. Es gibt noch
keine zugelassene Impfung gegen Ebola und keine Therapie. Die einzigen
Gegenmittel sind bisher Aufklärung der Bevölkerung, Isolierung der Kranken
und die hartnäckige Überwachung aller Menschen, die mit Patienten Kontakt
hatten.
1 Aug 2014
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