| # taz.de -- Ebola in Afrika: Notstand in Liberia | |
| > In Liberia wütet das Ebola-Virus so stark, dass der Notstand ausrufen | |
| > wird. Die Weltgesundheitsorganisation will den Einsatz nicht zugelassener | |
| > Mittel prüfen. | |
| Bild: Eine liberianische Frau beklagt den Tod einer Verwandten durch Ebola. | |
| MONROVIA ap | Wegen der Ebola-Epidemie hat die liberianische Präsidentin | |
| Ellen Johnson Sirleaf den Notstand in ihrem Land ausgerufen. Dadurch | |
| könnten einige Bürgerrechte eingeschränkt werden, sagte sie am späten | |
| Mittwochabend und fügte hinzu: „Ignoranz und Armut, aber auch fest | |
| verwurzelte religiöse und kulturelle Praktiken tragen weiter zur | |
| Ausbreitung der Krankheit bei.“ | |
| Beobachter sehen eine Verschärfung der Krise in dem westafrikanischen Land, | |
| weil viele Menschen ihre Angehörigen lieber zu Hause pflegen als sie auf | |
| Isolierstationen zu bringen. Bislang sind mindestens 282 Menschen in | |
| Liberia an Ebola gestorben, das über Körperflüssigkeiten der Erkrankten | |
| übertragen wird. | |
| Aus Liberia kehrte am Donnerstag ein mit dem gefährlichen Virus infizierter | |
| Spanier in seine Heimat zurück. Der erkrankte Priester kam mit einem | |
| speziell medizinisch ausgestatteten Flugzeug auf dem Luftwaffenstützpunkt | |
| Torrejon in der Nähe von Madrid an, wie das Verteidigungsministerium via | |
| Twitter bekanntgab. Er soll nun in einem Krankenhaus der Hauptstadt | |
| behandelt werden. Damit wird zum ersten Mal ein bei der jüngsten | |
| Ebola-Epidemie Infizierter in Europa behandelt. Seine Assistentin kam laut | |
| Ministerium ebenfalls zurück. Die Nonne sei aber nicht mit dem gefährlichen | |
| Virus infiziert. | |
| Der Priester hatte geholfen, an Ebola erkrankte Menschen in Liberia zu | |
| betreuen. Er ist einer von drei Menschen, die am Krankenhaus San Jose de | |
| Monrovia positiv getestet worden waren. | |
| ## WHO: 932 Tote und 1.700 Erkrankungen | |
| Das Ebola-Virus breitet sich derweil in den betroffenen Ländern in | |
| Westafrika immer weiter aus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sprach am | |
| Mittwoch von 932 Toten und 1.700 Erkrankungen. Die meisten Todesfälle gab | |
| es in Sierra Leone, Guinea und Liberia. | |
| US-Präsident Barack Obama trat Sorgen über eine weitere Ausbreitung des | |
| Ebola-Virus dennoch entgegen. Das Virus sei mit den üblichen | |
| Gesundheitsmaßnahmen kontrollierbar, sagte er am Mittwoch zum Abschluss | |
| eines dreitägigen Gipfeltreffens mit afrikanischen Staatschefs in | |
| Washington. Zudem würden die USA mit ihren Verbündeten weiteres | |
| medizinisches Personal nach Westafrika schicken. | |
| Beim aktuellen Ausbruch habe sich die Krankheit schneller verbreitet als | |
| bei vorangegangenen, sagte Obama. Das hänge auch damit zusammen, dass die | |
| Gesundheitssysteme der betroffenen Länder überfordert gewesen seien. Mit | |
| der geplanten Unterstützung bei der Identifizierung und Isolation von | |
| Patienten könne jedoch eine Besserung herbeigeführt werden. | |
| Ebola wird durch Körperflüssigkeiten übertragen, allerdings erst nachdem | |
| die Krankheit ausgebrochen ist. Zwischen Ansteckung und Ausbruch können bis | |
| zu drei Wochen vergehen. Die Sterberate bei diesem Ausbruch liegt bei 60 | |
| Prozent. Das Ebola-Virus löst eine infektiöse Fiebererkrankung aus, die von | |
| Blutungen begleitet wird. Es gibt noch kein Heilmittel. | |
| 7 Aug 2014 | |
| ## TAGS | |
| Ebola | |
| Afrika | |
| Liberia | |
| Weltgesundheitsorganisation | |
| Barack Obama | |
| Ebola | |
| Ebola | |
| Ebola | |
| Ebola | |
| Ebola | |
| Afrika | |
| Ebola | |
| Ebola | |
| Ebola | |
| Afrika | |
| Ebola | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Gesundheitsfunktionär über Ebola: „Grenzschließung bringt nichts“ | |
| Xavier Crespin, Leiter der Westafrikanischen Gesundheitsorganisation, | |
| fordert gegen Ebola Behandlung und Aufklärung statt Gerüchte und | |
| Abschottung. | |
| Ebola-Epidemie in Westafrika: Nigeria ruft den Notstand aus | |
| 9 Menschen im westafrikanischen Land sind infiziert, weitere 139 stehen | |
| unter Quarantäne. Guinea hat seine Grenze geschossen. Die Lage des | |
| ausgeflogenen Spaniers ist stabil. | |
| Ebola-Helfer in Afrika: Die verfluchten Retter | |
| Die Bekämpfung von Ebola in Westafrika ist schwierig, weil die Betroffenen | |
| gegen die Helfer ein tiefes Misstrauen hegen. Warum ist das so? | |
| Forscher über ungetestete Ebola-Medizin: „Man weiß nie, was passiert“ | |
| Ebola-Patienten aus den USA wurde ein nicht getestetes Medikament | |
| verabreicht. In Ausnahmefällen sei das in Ordnung, sagt der Chef der | |
| Tropenmedizin-Gesellschaft. | |
| Bekämpfung der Ebola-Epidemie: WHO ruft weltweiten Notfall aus | |
| Wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika hat die Weltgesundheitsorganisation | |
| einen Notfall ausgerufen. Sie kann nun weltweit verbindliche Vorschriften | |
| erlassen. | |
| Washington entdeckt Afrika: Pro Afrikaner 3 Dollar aus den USA | |
| China ist viel präsenter in Afrika. Nun setzt Präsident Obama zur | |
| Aufholjagd an und will ein Stück vom wirtschaftlichen Aufschwung. | |
| Arzt über Ebola in Westafrika: „Personal, Autos, Sprit und Mut“ | |
| Der Kampf gegen Ebola wäre zu gewinnen – aber es fehlt an Unterstützung für | |
| die Helfer, sagt Maximilian Gertler von Ärzte ohne Grenzen. | |
| Ebola in Westafrika: Von der Seuche zur sozialen Krise | |
| Die Zahl der Todesopfer steigt auf fast 900. Die wirtschaftlichen und | |
| sozialen Folgen sind dramatisch. In Sierra Leone rückt die Armee aus. | |
| Epidemie in Westafrika: Millionen für Kampf gegen Ebola | |
| Die Weltbank will den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika mit bis | |
| zu 200 Millionen Dollar unterstützen. Auch Nigeria ist nun betroffen. | |
| Afrikagipfel in den USA: „Speed Dating“ in Washington | |
| Präsident Obama lädt zum Afrika-Gipfel nach Washington. Nur die USA darf | |
| Reden halten und bilaterale Gespräche sind nicht vorgesehen. | |
| Ebola in Westafrika: Grenzgebiete unter Quarantäne | |
| Die drei von der Ebola-Seuche betroffenen Staaten isolieren die Epizentren | |
| der Epidemie. Erste Fluglinien steuern Guinea nicht mehr an. |