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# taz.de -- Saisonstart beim FC St. Pauli: Vom Treten auf der Stelle 
> Dem FC St.Pauli gelingt nur ein schmeichelhaftes 1:1-Remis gegen den FC
> Ingolstadt. St. Paulis Trainer Vrabec findet dennoch, man habe Moral
> bewiesen.
Bild: Freude pur nach dem Ausgleich: St. Paulis Torschütze Gonther will an die…
HAMBURG taz | Bloß kein Fehlstart, bloß nicht verlieren! Vor dem Auftakt in
die neue Zweitligasaison ging beim FC St. Pauli die Angst vor einer
Heimpleite und dem damit verbundenen Revival der lähmenden
Heimkomplex-Diskussion um. Hatte der Hamburger Zweitligist doch alle
Aufstiegsambitionen in der vergangenen Saison am Millerntor verspielt – wo
in 17 Partien nur fünf Siege gelangen.
Zum Saisondebüt gegen den FC Ingolstadt, der auswärts zuvor immerhin in 13
Spielen unbesiegt geblieben war und in der Vorbereitung Clubs wie den 1. FC
Köln und den 1. FC Nürnberg geschlagen hatte, sollte nun am Samstag bei
brütender Hitze der Neuanfang am Millertor gelingen. Am Ende stand ein
glückliches 1:1 nach 90-minütigen Stotterstart. „Wir haben Moral bewiesen
und sind nach einem Rückstand zurückgekommen“, gewann Trainer Roland Vrabec
der Punkteteilung positive Seiten ab.
In einer zerfahrenen Partie gelang den Hamburgern vor 26.664 Zuschauern der
schwungvollere Beginn, ohne dass es ihnen gelang, klare Möglichkeiten
herauszuspielen. Spätestens an der gegnerischen Strafraumkante lief sich
das Team immer wieder fest. Mitte der Halbzeit übernahmen dann die Gäste,
die über die reifere Spielanlage verfügten, mehr und mehr die Initiative
und erzielten nach 41 Minuten folgerichtig den Führungstreffer. Nach einem
Freistoß verlängerte Alfredo Morales, der kurz zuvor Philipp Tschauner
schon mit einem Kopfball zu einer Parade gezwungen hatte, den Ball mit dem
Hinterkopf direkt in den Torwinkel zum verdienten 1:0 aus Ingolstädter
Sicht.
Nach der Pause ließ Vrabec Nachwuchsspieler Bentley Baxter Bahn, der
überraschend in der Startelf gestanden hatte, auf dem Feld aber übernervös
wirkte, draußen und ersetzte ihn durch Sebastian Maier. Während Ingolstadt
sofort wieder die Kontrolle übernahm, verflachte das Spiel der Hamburger
zusehends.
Die Hausherren waren zwar bemüht, offensiv zu agieren, wirkten aber nicht
richtig eingespielt, hatten weiterhin große Probleme im Spielaufbau und
stießen kaum einmal in den gegnerischen Strafraum vor. Die Neuzugänge
Daniel Buballa und Michael Görlitz konnten sich nur selten in Szene setzen,
allein Rückkehrer Lasse Sobiech, der bereits 2011/2012 am Millerntor
gespielt hatte, hinterließ im Abwehrzentrum einen guten Eindruck und hatte
mit seinen 1,96 Metern absolute Lufthoheit im Strafraum.
## Gonthers großer Auftritt
Nachdem die Gäste durch Mathew Leckie und den agilen Morales mehrfach eine
klarere Führung auf dem Fuß hatten, kamen die Hamburger in den letzten 20
Minuten noch einmal auf. Christopher Nöthe versemmelte eine Viertelstunde
vor Spielschluss eine Doppelchance recht kläglich, dann nahte der große
Auftritt des neuen Hamburger Kapitäns Sören Gonther. Der Abwehrchef
marschierte über den gesamten Platz, spielte einen feinen Doppelpass mit
dem eingewechselten Lennart Thy und schlenzte den Ball anschließend von der
Strafraumkante ins lange Eck (78.). „Wir haben uns lange gequält“, gab der
Torschütze nach Spielschluss zu.
Die Ingolstädter haben nach dem Hamburger Treffer den direkten Gegenschlag
nur um ein Haar verfehlt. Gonther aber gelang es, Morales Schuss auf das
leere Tor in letzter Sekunde zu blocken. Anschließend riskierten beide
Mannschaften nicht mehr viel. Die Hamburger aber haben trotz des
Punktgewinns das Gerede vom Heim-Komplex nicht abstreifen können: Sechs
Pflichtpartien in Folge sind sie saisonübergreifend nun am heimischen
Millerntor ohne Sieg.
3 Aug 2014
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
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