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# taz.de -- Vorschau Leichtathletik-EM in Zürich: Höher, schneller, weiter, j…
> Die Europameisterschaften der Leichtathleten beginnen am Dienstag in
> Zürich. Mit dabei: ein starkes und junges DLV-Team. Nicht dabei: Markus
> Rehm.
Bild: Gold-Kandidat für Zürich: Robert Harting bei den Deutschen Leichtathlet…
KÖLN taz | Die deutschen Leichtathleten haben viel vor bei den
Europameisterschaften. Der Zeitplan meint es gut mit ihnen bei den am
Dienstag in Zürich beginnenden Wettkämpfen. Gleich die erste von 47
Entscheidungen fällt am Eröffnungsabend im Kugelstoßen der Männer. Und hier
steht mit dem Chemnitzer David Storl der wohl sicherste deutsche
Sieg-Anwärter am Start.
Titelverteidiger Storl fehlt nach seiner Steigerung auf 21,97 Meter in
diesem Jahr nur noch ein Hauch zum angestrebten 22-Meter-Stoß. Damit führt
der 24-Jährige die europäische Jahresbestenliste mit gut einem halben Meter
Vorsprung auf den Zweiten an.
So eine Goldmedaille am ersten Abend wäre natürlich eine schöne
Anschubmotivation für die 91 weiteren deutschen Leichtathleten, die im
Züricher Letzigrund antreten und die größte deutsche Mannschaft seit 1998
bilden. Es ist ein junges Team: 25,2 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt,
jünger war eine deutsche Mannschaft zuletzt 1990.
Und es ist ein in der gesamten Leichtathletik-Breite gut aufgestelltes
Team, dem zwar einige seiner Stars fehlen, das aber dennoch gute Aussichten
hat, an seine besten Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit heranzukommen.
Dies waren bei der Heim-EM 2002 in München 19 Medaillen für den Deutschen
Leichtathletik-Verband (DLV), bei der EM 2012 in Helsinki 16 Medaillen,
davon sechs aus Gold.
Die Liste der namhaften Ausfälle ist lang: Speerwurf-Weltmeisterin
Christina Obergföll, Hochspringerin Ariane Friedrich und die ehemalige
Siebenkampf-Vizeweltmeisterin Jennifer Oeser sind allesamt in der
Babypause. Das Lager der Stabhochspringer ist arg dezimiert, Weltmeister
Raphael Holzdeppe und der Olympiazweite Björn Otto fehlen verletzt,
Hallen-Vizeweltmeister Malte Mohr sagte wegen Formschwäche ab. Einziger
Hoffnungsträger ist damit der deutsche Meister Tobias Scherbarth aus
Leverkusen.
## Hoffnungen im Zehnkampf
Im Zehnkampf, der an den ersten beiden Wettkampftagen ausgetragen wird,
fehlt Vizeweltmeister Michael Schrader wegen einer Knieverletzung, und
Titelverteidiger Pascal Behrenbruch scheiterte an der Qualifikation. Doch
auch Kai Kazmirek aus Rhein-Wied und Schraders Trainingspartner Rico
Freimuth aus Halle/Saale dürfen sich als Erster und Zweiter der
europäischen Jahresbestenliste Hoffnungen auf Edelmetall machen.
Heißester Gold-Anwärter neben Storl ist der Berliner Diskuswerfer Robert
Harting. Der Olympiasieger, Welt- und Europameister hat nicht vor, seine
Meisterschafts-Siegesserie abreißen zu lassen. Aber auch der eine oder
andere Läufer des DLV hat in dieser Saison die Hoffnungen auf deutsche
EM-Erfolge genährt, darunter die 1.500-Meter-Spezialisten Timo Benitz und
Homiyu Tesfaye. Mit dem neuen deutschen Rekordhalter Julian Reus
(Wattenscheid, 10,05 Sekunden) und dem deutschen Vizemeister Lucas
Jakubczyk gehen zudem seit langem mal wieder deutsche Sprinter nicht ganz
chancenlos ins 100-Meter-Rennen.
Star-Potential steckt also reichlich in dieser deutschen Mannschaft. Obwohl
der Verband auch bewusst auf einen möglichen Helden verzichtet: Im Finale
der Weitspringer am Sonntagnachmittag fehlt der unterschenkelamputierte
Leverkusener Markus Rehm, obwohl er die Norm erfüllt hatte. Nach einer
ersten Auswertung von vergleichenden Tests war dem DLV die
Wahrscheinlichkeit zu hoch, dass Rehm durch seine Prothese Vorteile hat.
Ganz abschreiben will man den neuen Sympathieträger aber offenbar nicht.
Ihm wurde jetzt angeboten, künftig zumindest an Trainingsmaßnahmen des DLV
teilzunehmen.
12 Aug 2014
## AUTOREN
Susanne Rohlfing
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