# taz.de -- Hillary Clinton kritisiert Obama: Dschihadisten im Vakuum | |
> Die frühere US-Außenministerin kritisiert die fehlende Strategie des | |
> Weißen Hauses im Umgang mit den Islamisten. Besonders in Syrien habe | |
> Obama versagt. | |
Bild: Vorbereitung auf die Präsidentschaftswahl 2016? Hillary Clinton | |
WASHINGTON afp | Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton hat | |
US-Präsident Barack Obama für den Aufstieg der Dschihadisten in Syrien und | |
im Irak mitverantwortlich gemacht. Clinton sagte in einem am Sonntag | |
veröffentlichten Interview mit dem Wochenmagazin The Atlantic, die | |
US-Regierung habe die Oppositionellen in Syrien vernachlässigt und so den | |
Dschihadisten Raum zur Entfaltung gelassen. Als Außenministerin während | |
Obamas erster Amtszeit hatte sich Clinton ohne Erfolg für eine Bewaffnung | |
der syrischen Oppositionellen eingesetzt. | |
„Die fehlende Unterstützung beim Aufbau einer glaubwürdigen Kampftruppe aus | |
den Menschen, die ursprünglich die Proteste gegen (Syriens Staatschef | |
Baschar al-) Assad anführten – da waren Islamisten, da waren Säkularisten, | |
da war alles dazwischen – hat ein großes Vakuum hinterlassen, das die | |
Dschihadisten nun gefüllt haben“, sagte Clinton in dem Interview, das sie | |
vor Obamas Anordnung von Luftangriffen auf Dschihadisten im Nordirak gab. | |
Clinton unterstellte Obama indirekt eine fehlende Strategie für den Umgang | |
mit der dschihadistischen Bedrohung: „Große Nationen brauchen organisierte | |
Prinzipien, und 'Macht kein dummes Zeug' ist kein organisiertes Prinzip“, | |
sagte sie in Anspielung auf einen Slogan Obamas. Die USA müssten eine | |
„übergreifende“ Strategie für den Umgang mit dem islamischen Extremismus | |
entwickeln, ähnlich wie während der Zeit des von der Sowjetunion | |
angeführten Kommunismus. | |
Mit ihren Äußerungen will sich Clinton offensichtlich von Obama abheben, | |
gegen den sie im Vorwahlkampf der Demokratischen Partei im Jahr 2008 | |
unterlegen war. Der früheren First Lady werden neue Ambitionen auf das | |
Präsidentenamt nachgesagt. Sie war vier Jahre lang Außenministerin und zog | |
sich dann aus der aktiven Politik zurück. Kürzlich erschien ihr Buch | |
„Entscheidungen“, in dem sie von ihrer Zeit als Chefdiplomatin berichtet. | |
Die nächste US-Präsidentschaftswahl findet 2016 statt. | |
11 Aug 2014 | |
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