| # taz.de -- Kommentar US-Engagement im Irak: Völkermord muss verhindert werden | |
| > Der Einsatz der US-Luftwaffe verdient Unterstützung. Hilfe für die | |
| > Verfolgten ist jetzt notwendig, unabhängig davon, ob die USA noch andere | |
| > Interesse verfolgen. | |
| Bild: Kriegskitsch: US-Soldaten auf dem US-Flugzeugträger George H.W. Bush im … | |
| Die USA [1][bomben wieder] im Irak: Zwangsläufig kommen da Erinnerungen | |
| hoch an den letzten Krieg unter Präsident George W. Bush, der mit | |
| lügnerischen Behauptungen über den Besitz von Massenvernichtungswaffen von | |
| Diktator Saddam Hussein seinen Waffengang begründete. Dieser Einsatz | |
| beendete zwar die Karriere dieses blutigen Herrschers, doch er führte das | |
| Land auch in einen Bürgerkrieg und zur Destabilisierung eines Staates und | |
| einer Region. Zur Nachahmung nicht empfohlen. | |
| Die US-Luftwaffe ist weder die Heilsarmee noch das Internationale Rote | |
| Kreuz. Sie fliegt und kämpft für die Interessen der letzten Supermacht – | |
| dies vorausgeschickt. Dennoch verdient ihr Einsatz im Irak unsere | |
| Unterstützung. Schließlich geht es darum, Zehntausende Menschen vor dem | |
| Zugriff durch islamistische Terroristen zu schützen und diese Flüchtlinge | |
| vor dem Hungertod zu bewahren. | |
| Und dazu zählen eben nicht nur Kampfeinsätze, sondern auch der Abwurf von | |
| Lebensmitteln für die bedrängten Menschen. US-Präsident Obama behauptet – | |
| anders als weiland George W. Bush – weder, damit den Krieg beenden zu | |
| wollen, noch eine politische Lösung des Konflikts herbeiführen zu können. | |
| Das ist nur den lokalen Machthabern möglich. | |
| Vor 20 Jahren starben Hunderttausende Menschen beim Völkermord in Ruanda. | |
| Sie starben auch deswegen, weil die internationale Staatengemeinschaft die | |
| Hände in den Schoß legte und diesen Genozid ohne einzugreifen geschehen | |
| ließ. Die Gefahr, dass sich eine ähnliche Entwicklung wiederholt, ist zu | |
| groß, um als Vertreter der reinen Lehre auf Beschlüsse des | |
| UN-Sicherheitsrats und auf eine internationale Eingreiftruppe zu warten. | |
| Hilfe ist jetzt nötig, nicht in drei Wochen. Es mag sein, dass die USA auch | |
| mit ganz anderen, unlauteren Motiven vorgehen. Doch das macht den Einsatz | |
| nicht weniger notwendig. | |
| Eine ganz andere Frage ist es, ob dieser militärische Eingriff nicht, wie | |
| in vielen Fällen zuvor, aus dem Ruder läuft. Wir wissen heute nicht, welche | |
| Konsequenzen daraus folgen werden. Wenn es schlecht läuft, verwickeln sich | |
| die USA gerade wieder in einen Krieg, den sie nicht gewinnen können, und | |
| der Hass und Mord zwischen den religiösen und ethnischen Gruppen im Irak | |
| wird noch weiter angestachelt. Aber dieses Risiko muss in Kauf genommen | |
| werden: für nichts Geringeres, als einen Völkermord an den Jesiden zu | |
| verhindern. | |
| 11 Aug 2014 | |
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| ## AUTOREN | |
| Klaus Hillenbrand | |
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