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# taz.de -- Krieg im Irak: US-Luftwaffe greift ein
> Nach der Genehmigung durch Präsident Obama bombardiert die US-Armee
> Stellungen der Dschihadisten. Deren Vormarsch auf Erbil soll gestoppt
> werden.
Bild: Zurück im Irak: F-10-Kampfjet der USA.
WASHINGTON/LONDON/JENA afp/dpa | Die US-Luftwaffe hat Stellungen der
Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im Nordirak angegriffen. Zwei
US-Kampfflugzeuge hätten IS-Stellungen angegriffen, nachdem die
Dschihadisten kurdische Truppen nahe der Kurdenhauptstadt Erbil mit
Artillerie beschossen hätten, erklärte Pentagon-Sprecher John Kirby am
Freitag. Zuvor hatte US-Präsident Barack Obama „gezielte Luftangriffe“
genehmigt, um einen Völkermord zu verhindern und den Vormarsch der
Extremisten zu stoppen.
Mit dem Militäreinsatz will Obama den Vormarsch der IS-Kämpfer auf Erbil
stoppen, die Hauptstadt der autonomen Kurdenregion. Dort haben
US-Militärberater ein gemeinsames Einsatzzentrum mit der irakischen Armee
eingerichtet, zudem gibt es dort ein US-Generalkonsulat. Der Präsident gab
zudem der Bitte der Regierung in Bagdad statt, die irakische Armee „wenn
nötig“ beim Schutz der ins Sindschar-Gebirge geflohenen Jesiden mit
Luftangriffen zu unterstützen.
In den vergangenen zwei Tagen war es im Südwesten von Erbil zu zahlreichen
Angriffen der Rebellengruppe Islamischer Staat (IS) gekommen. In der
1,5-Millionen-Stadt leben viele westliche Mitarbeiter von Erdölfirmen.
Angesichts des Vormarschs radikal-islamischer Rebellen im Nordirak hat die
britische Regierung ihre Landsleute zum Verlassen der Region aufgerufen.
Britische Bürger sollten Teile des Kurdengebiets im Irak, darunter die
Provinzhauptstadt Erbil, umgehend verlassen, teilte die Regierung am
Freitag in London mit. Die Sicherheitslage könnte sich rasch
verschlechtern.
## Verbale Unterstützung
Noch bevor die Angriffe der US-Streitkräfte begannen, hat Vizekanzler
Sigmar Gabriel (SPD) Verständnis für ein Eingreifen der USA in den Konflikt
mit den radikalen IS-Milizen im Irak geäußert. Die Lage für die bedrohten
Menschen sei „fürchterlich¶, sagte Gabriel am Freitag in Jena. Er könne
US-Präsident Barack Obama verstehen, „dass er sagt, er will nicht
zuschauen.
Gabriel bezeichnete die aktuelle Situation als eine Folge des Irakkrieges.
„Sie zeigt, wie richtig es damals gewesen wäre, auf Deutschland und Gerhard
Schröder zu hören“, sagte er mit Blick auf die Ablehnung des Irakkrieges
durch den damaligen SPD-Kanzler.
Der britische Premierminister David Cameron hat die Entscheidung von
US-Präsident Barack Obama begrüßt, Luftangriffe gegen die IS zu fliegen. Er
sei „extrem besorgt“ über die verzweifelte Lage hunderttausender
geflüchteter Iraker, erklärte Cameron am Freitag. Er verurteile die
„barbarischen Taten“ der IS-„Terroristen“ in der Region und begrüße O…
Entscheidung, Luftangriffe zu genehmigen. Eine Sprecherin des
Premierministers betonte zugleich, Großbritannien plane selbst kein
militärisches Eingreifen.
Ebenso wie Obama sei er der Überzeugung, „dass wir für die Werte eintreten
müssen, an die wir glauben – das Recht auf Freiheit und Würde unabhängig
von den religiösen Überzeugungen“, sagte Cameron. Besonders besorgt zeigte
er sich über die Lage der Minderheit der Jesiden, die vor den sunnitischen
IS-Kämpfern ins Sindschar-Gebirge geflohen sind. Dort sitzen zahlreiche
Menschen ohne Essen und Nahrung fest und fürchten den Tod, falls sie ins
Tal zurückkehren. „Die Welt muss ihnen in der Stunde verzweifelter Not
helfen“, mahnte der Premierminister.
8 Aug 2014
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