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# taz.de -- NSU-Abschlussbericht: Thüringer Behörden haben versagt
> Der Landtagsausschuss zum NSU räumt gravierende Fehler gleich zu
> Ermittlungsbeginn ein. Dem Bericht nach hätte die Mordserie verhindert
> werden können.
Bild: Drucksache auf 1.800 Seiten.
ERFURT dpa | Die Mordserie der Neonazi-Terrorzelle NSU hätte nach
Einschätzung des Thüringer Untersuchungsausschusses verhindert werden
können, wenn die Ermittlungsbehörden vorher nicht so gravierende Fehler
gemacht hätten. Es habe Fehlleistungen bei der Fahndung nach den drei
Hauptverdächtigen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) gegeben …
in einem erschreckenden Ausmaß. Das sagte die Vorsitzende des Thüringer
Landtagsausschusses, Dorothea Marx (SPD), am Donnerstag bei der Vorlage des
Abschlussberichts in Erfurt.
Wenn die Ermittler bereits nach einem Fund von Sprengstoff 1998 in Jena
richtig gehandelt hätten, wäre „der weitere Verlauf“ mit hoher
Wahrscheinlichkeit anders gewesen. „Das ist die schwere Schuld, die auf
Thüringen lastet.“
Polizei und Nachrichtendienste waren der Bande aus Thüringen, die für zehn
Morde sowie für Sprengstoffanschläge und Banküberfälle bundesweit
verantwortlich gemacht wird, jahrelang nicht auf die Spur gekommen. Sie
flog erst Ende 2011 auf.
Der Thüringer Landtag bat die Angehörigen der Opfer um Entschuldigung. „Wir
bitten Sie für die Verdächtigungen und für die lange Zeit fehlende Empathie
um Verzeihung“, sagte Landtagspräsidentin Birgit Diezel nach Entgegennahme
des Berichts. Marx sagte, Thüringen trage als Land, aus dem die
mutmaßlichen Täter stammten, „eine besondere Verantwortung und eine
besondere Schuld“.
21 Aug 2014
## TAGS
Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
Untersuchungsausschuss
Abschlussbericht
Ermittlungsfehler
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