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# taz.de -- Protest der Huthi-Rebellen im Jemen: Soldaten schießen scharf
> Mindestens vier Tote gab es bei Protesten in der jemenitischen Hauptstadt
> Sanaa. Die Demonstranten wollten den Regierungssitz stürmen.
Bild: Die Polizei geht mit Tränengas gegen die Huthi vor
SANAA ap | Die jemenitische Polizei hat das Feuer auf schiitische
Demonstranten eröffnet und nach Behördenangaben mindestens vier Menschen
getötet. Die Schüsse fielen am Dienstag während einer Kundgebung von
Anhängern der Huthi-Rebellen, die in der Hauptstadt Sanaa zum Büro des
Ministerpräsidenten marschierten und dessen Rücktritt forderten.
Zuvor hatte die Polizei Tränengas eingesetzt, um die Menschenmenge
aufzulösen. Anschließend schossen die Beamten mit scharfer Munition.
Sprecher der behandelnden Kliniken meldeten mindestens vier Tote.
Augenzeugen vor Ort berichteten von mindestens zehn weiteren Menschen, die
durch Schüsse verletzt worden seien. Mehrere weitere seien bei einer
Massenpanik verletzt worden, als Demonstranten nach der Schießerei flüchten
wollten.
Die schiitischen Huthi-Rebellen protestieren bereits seit drei Wochen in
der Hauptstadt gegen die Regierung. Am Sonntag hatten sie neben der
Flughafenzufahrt auch noch zwei Hauptzufahrtstraßen nach Sanaa vom Westen
und Süden besetzt. Auch dort kam mindestens eine Person bei Zusammenstößen
mit der Polizei ums Leben.
Die schiitischen Huthi fordern neben einem Rücktritt der Regierung auch
eine Wiedereinführung von staatlichen Zuschüssen für Treibstoff. Auch die
Ankündigung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, die Subventionen
teilweise wiedereinzusetzen, das Kabinett aufzulösen und einen neuen
Ministerpräsidenten zu bestimmen, hat die Demonstranten nicht zum Einlenken
gebracht.
Der Konflikt reicht bereits Jahre zurück. Die Huthi-Rebellen führten einen
sechs Jahre dauernden Aufstand gegen den früheren Präsidenten Ali Abdullah
Saleh, der 2010 offiziell endete.
Nachdem Saleh nach monatelangen Protesten während des Arabischen Frühlings
abgesetzt worden war, kämpften die Huthis im Norden des Landes weiter gegen
ultrakonservative sunnitische Islamisten. Diesen Milizen, die der
jemenitischen Muslimbruderschaft und ihrem politischen Arm, der in der
Regierung vertretenen Islah-Partei, nahestehen, warfen sie vor, in ihren
Hochburgen den Extremismus zu schüren.
Die Proteste in Sanaa drohen den Jemen noch weiter zu destabilisieren.
Unter anderem hat das ärmste Land der arabischen Welt auch mit dem
örtlichen Ableger der Al-Qaida zu kämpfen, der von den USA und anderen
Staaten als der gefährlichste weltweit angesehen wird.
9 Sep 2014
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