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# taz.de -- Politische Krise im Jemen: Erst Bulldozer, jetzt Kampfjets
> Seit Wochen demonstrieren schiitische Huthi-Rebellen in Sanaa gegen die
> sunnitische Regierung. Diese antwortet nun mit Luftangriffen im Nordosten
> des Landes.
Bild: Huthi-Rebellen blockieren die Straße zum Flughafen von Sanaa
SANAA dpa/ap | Im Jemen eskaliert die Auseinandersetzung zwischen
schiitischen Huthi-Rebellen und der Armee. Die Luftwaffe habe am
Montagmorgen Kampfflieger für gezielte Angriffe gegen die Rebellen
eingesetzt, meldete die Nachrichtenseite Al-Mashhad al-Yemeni unter
Berufung auf Militärkreise. Bereits am Sonntagabend seien erstmals
Flugzeuge in der nordöstlichen Provinz Al-Dschauf zum Einsatz gekommen.
Seit drei Wochen protestieren Zehntausende Huthis in der Hauptstadt Sanaa.
Sie fordern den Rücktritt der Regierung und die Rücknahme von Einschnitten
bei Subventionen für Benzin und Diesel. Mit Massenblockaden legen sie immer
wieder den Verkehr in Sanaa lahm.
Um die politische Krise im Land zu entschärfen hatte Präsident Abed Rabbo
Mansur Hadi die gesamte Regierung entlassen und die Aufhebung von
Treibstoffsubventionen teilweise zurückgenommen. Die schiitischen Rebellen
nahmen die Zugeständnisse jedoch nicht an und setzten ihre Demonstrationen
fort.
Am Sonntag war es daher erstmals zu ernsten Ausschreitungen gekommen.
Sicherheitskräfte hatten erfolglos versucht, mit Tränengas, Wasserwerfern
und Bulldozern eine Blockade der Zufahrtsstraße zum Flughafen Sanaas
aufzulösen. Dabei wurde mindestens eine Person getötet.
Kritiker sehen die jetzigen Demonstrationen als Versuch, die Regierung
weiter unter Druck zu setzen und den Streit um die Treibstoffsubventionen
dabei als Vorwand zu benutzen. Durch die Aufhebung der Regierungszuschüsse
hatte sich der Benzinpreis nahezu verdoppelt.
## Krieg an allen Fronten
Die Huthi hatten sechs Jahre lang bis 2010 gegen den früheren Präsidenten
Ali Abdullah Saleh gekämpft. Nach dessen Sturz zogen sie gegen Islamisten
im Norden des Landes zu Felde. Die dortigen Stammeskämpfer sind mit der
islamistischen Regierungspartei Islah verbündet, dem politischen Arm der
Muslimbruderschaft und werden von Armeeeinheiten unterstützt.
In der Provinz Al-Jauf gab es auch am Wochenende Gefechte. Wie aus
Sicherheitskreisen verlautete, starben auf Seiten der Rebellen 18 Männer,
auf Seiten der islamistischen Stammeskämpfer 22. Dutzende wurden verletzt.
Der Jemen ist eines der ärmsten arabischen Länder. Neben dem Konflikt mit
den Huthis im Norden kämpft die Regierung im Süden des Landes auch gehen
das sunnitische Terrornetzwerk Al-Kaida. Dessen örtlicher Ableger hatte
sich dort im Zuge des Machtvakuums während des Arabischen Frühlings
festgesetzt.
8 Sep 2014
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