Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Forderung an internationale Koalition: „Assad, Hisbollah und IS a…
> Der Leiter des Medienbüros der syrischen Stadt Kafranbel, Raed Fares, hat
> mit einem Facebook-Statement eine heftige Debatte unter moderaten
> Rebellen ausgelöst.
Bild: Assad-Karikatur in der syrischen Kleinstadt Kafranbel
Raed Fares fordert, den internationalen Kampf gegen den Islamischen Staat
(IS) auch auf Diktator Bashar al-Assad auszuweiten. Das
[1][Facebook-Statement] des syrischen Medienaktivisten:
„Wir haben versucht, die Welt zu sensibilisieren, damit sie uns dabei
hilft, den Kopf des Terrorismus, der Kriminalität, des Tötens und der
Zerstörung loszuwerden: Die Assad-Familie und all ihre Anhänger, genauso
wie die Terrorzellen, die sie kreiert und gegen uns moderate Rebellen
eingesetzt haben, also auch den IS und die Miliz der schiitischen Hisbollah
und ihre Ableger. Seit Beginn der Aufstände gelten alle unsere
Anstrengungen diesem Ziel: uns von dem Assad-Clan und den Islamisten zu
befreien.
Nun aber wurde eine internationale Koalition gegründet. In Windeseile haben
sie sich vereinigt, um den Terror zu bekämpfen, wie gewöhnlich unter
Führung der USA. Es ist also höchste Zeit, sich folgende Tatsachen in
Erinnerung zu rufen:
1. Baschar al-Assad ist die Quelle und die Speerspitze des Terrors. Er hat
mehr als eine halbe Million Syrer töten lassen, mehr als zehn Millionen
vertrieben und mehr als 250.000 verhaftet. Mehr als eine halbe Million sind
verstümmelt. Mithilfe von (…) Fassbomben und Giftgas hat er die Mehrheit
des Landes zerstört. Er hat Syrer auf eine Weise abgeschlachtet, wie es die
Welt seit Jahrhunderten nicht erlebt hat.
2. Die libanesische Terrorgruppe Hisbollah (Arabisch: Halisch) bedeutet
Terror in all seinen Facetten. Sie beschäftigen ausländische Kämpfer, die
Syrer ermordet und unvorstellbare Massaker angerichtet haben. Hisbollah
steht nicht umsonst auf der Terrorliste der USA.
3. Der Islamische Staat (Arabisch: Daesch) ist eine wandernde Terrorgruppe,
die Tausende Syrer getötet und vertrieben hat.
4. Es gibt islamistische Gruppen in Syrien, die das Regime bekämpfen, ohne
der syrischen Bevölkerung etwas anzutun. Im Gegenteil! Sie haben
Brüderlichkeit und Respekt bewiesen. Diejenigen, die gleichwohl Massaker
verübten, taten das nicht im Namen einer Ideologie.
Als die Revolution begann, haben wir Araber und Muslime zu Hilfe gerufen.
Sie schickten uns Leute ohne Waffen. Dabei war das, was wir am dringendsten
brauchten, politische und militärische Unterstützung von Ländern, um Assad
zu besiegen.
Heute stehen wir an einem Scheideweg. Wenn die Koalition all die genannten
Gründe für den gegenwärtigen Terror ignoriert, indem sie nur IS bekämpft
sowie die islamistischen Gruppen, die das Regime bekämpfen, dann ist das
bei Gott weder logisch noch weise. Es ist inakzeptabel. Es wird unseren
Hass auf den Kopf der Koalition und seine Verbündeten befeuern und das
Image von Amerika als der 'Große Satan' konsolidieren.
Assad, Hisbollah und IS sind die einzigen, die angegriffen werden sollten.
Ansonsten seid versichert, dass mit jedem neu geborenen syrischen Kind der
Terror weitergehen wird, und dieser Terror wird das direkte Produkt eurer
Aktionen sein.
Wir haben die Revolution begonnen, obwohl wir wussten, dass wir gegen die
Armee des Regimes nichts werden ausrichten können. Wir haben uns für diesen
Weg entschieden, und wir werden ihn weitergehen. Der Eintritt einer
weiteren Militärmacht macht uns keine Angst. Wir haben nicht die Kapazität,
ihr etwas entgegenzusetzen. Aber wir haben unsere Revolution. (…) Das
Einzige, was uns aufhalten kann, ist der Tod.“
Übersetzung aus dem Englischen: Ines Kappert
29 Sep 2014
## LINKS
[1] http://www.facebook.com/raed.fares.5/posts/695180300566188
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
„Islamischer Staat“ (IS)
Flüchtlinge
Schwerpunkt Atomkraft
USA
Schwerpunkt Syrien
USA
## ARTIKEL ZUM THEMA
Vormarsch der Dschihadisten: Ein paar Meter hinter dem Zaun
Syrische Kurden bringen ihre Familien in Sicherheit auf die türkische Seite
– und kehren zurück, um gegen die IS-Miliz zu kämpfen.
Iranischer Präsident zur IS-Bekämpfung: Verhandlungsmasse im Atomstreit
Für eine Zusammenarbeit gegen die IS-Miliz erwartet Hassan Ruhani
Zugeständnisse. Die US-Luftangriffe im verbündeten Syrien kritisierte er
verhalten.
USA fliegen Luftangriffe gegen IS: Mit Assads Billigung
Gemeinsam mit arabischen Verbündeten greifen die USA Stellungen der
Dschihadisten in Syrien an. Damaskus wurde über den Einsatz vorab
informiert.
Die Türkei und die IS: Grenzgeschäfte mit dem Terror
Die Türkei gilt als Unterstützer der IS-Terroristen. Vor denen hat Erdogan
nun aber selbst Angst und gräbt eine alte Idee aus: die Flugverbotszone.
Opposition in Syrien: Ideologisch flexibel
US-Präsident Obama will im Kampf gegen den IS syrische Rebellen stärken.
Das wird zum Balanceakt, denn die Gesinnungen der Gruppen sind fließend.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.