| # taz.de -- Bildungsplan in Baden-Württemberg: 192.000 können doch irren | |
| > Bildung bleibt unterm Regenbogen: Der Petitionsausschuss in BaWü lehnt | |
| > eine Petition ab, die sich gegen sexuelle Vielfalt im Lehrplan aussprach. | |
| Bild: Sieg der Toleranz: Demo für den neuen Bildungsplan im Sommer diesen Jahr… | |
| STUTTGART taz | Gabriel Stängle, Realschullehrer aus dem Nordschwarzwald, | |
| reagiert „erstaunt und verständnislos“: Seine Petition wurde am Mittwoch im | |
| Petitionsausschuss des Landtags abgebügelt. Mit ihr hatte Stängle zu Beginn | |
| des Jahres eine Welle angestoßen, die Baden-Württemberg völlig unerwartet | |
| in den Mittelpunkt einer deutschlandweiten Diskussion spülte: Soll an | |
| Schulen verpflichtend über sexuelle Vielfalt gesprochen werden? Stängle | |
| sprach sich vehement dagegen aus, weil er „eine ideologische Umerziehung“ | |
| fürchtete. | |
| Er forderte eine Überarbeitung des Bildungsplanentwurfs und völlige | |
| Transparenz bei weiteren Schritten auf dem Weg zum neuen Bildungsplan. Gut | |
| 192.000 Menschen unterzeichneten [1][die Petition im Internet]. | |
| Nun wurde sie im [2][Petitionsausschuss] des Landtags Baden-Württemberg von | |
| der grün-roten Mehrheit abgelehnt. „Der Petition kann nicht abgeholfen | |
| werden“, [3][heißt es offiziell.] Zur Begründung wird mitgeteilt, dass die | |
| Landesregierung an ihrem Ziel festhalte, das Thema „Akzeptanz sexueller | |
| Vielfalt“ in den neuen Bildungsplänen zu verankern. „Deshalb hat der Petent | |
| mit seinem Anliegen keinen Erfolg“, erklärte die Ausschussvorsitzende Beate | |
| Böhlen (Grüne). | |
| Gabriel Stängle ist auf die ausführliche Begründung des | |
| Petitionsausschusses gespannt. „Wenn sich zeigt, dass diese genauso | |
| substanzlos ausfällt wie die erste Erklärung von Frau Böhlen, wäre das ein | |
| Armutszeugnis für die grün-rote Ausschussmehrheit“, sagt er auf Anfrage der | |
| taz. | |
| ## Einführung verschoben | |
| CDU und FDP hatten vorgeschlagen, die Petition „als Arbeitsmaterial“ für | |
| die weitere Ausarbeitung der Bildungspläne an die Landesregierung | |
| weiterzuleiten, sagt die Sprecherin der CDU-Fraktion, Isabel Kling. Dass | |
| Grün-Rot dies abgelehnt habe, sei ein „Beleg für die Missachtung des | |
| Bürgerwillens“. Die Fraktion berate, ob sie in dieser Sache noch etwas | |
| unternehmen werde. | |
| Demnächst wird der Beschlussvorschlag dem Landtag vorgelegt. Die Abstimmung | |
| dort ist nur noch reine Formsache. Sie dürfte mit den Stimmen von Grün-Rot | |
| auch dort gegen die Petition ausfallen. | |
| Nach den heftigen Protesten hatte die Landesregierung die Überarbeitung des | |
| Plans angekündigt. Akzeptanz sexueller Vielfalt soll nun nur noch eine von | |
| sechs Leitperspektiven sein. Die Einführung der neuen Bildungspläne wurde | |
| um ein Jahr auf das Schuljahr 2016/17 verschoben. | |
| 9 Oct 2014 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-ke… | |
| [2] http://www.landtag-bw.de/cms/home/der-landtag/parlament/ausschusse/petition… | |
| [3] http://www.landtag-bw.de/cms/home/aktuelles/pressemitteilungen/2014/oktober… | |
| ## AUTOREN | |
| Lena Müssigmann | |
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