Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Proteste in Hongkong: Regierung „bereit zum Dialog“
> Die Lage in Hongkong hat sich in der Nacht zum Donnerstag beruhigt. Die
> Polizei agierte zurückhaltend. Der Regierungschef will mit
> Studentenvertretern reden.
Bild: Der Mann hinter den Mikros will reden: Hongkongs Regierungschef Leung.
HONGKONG ap/dpa | Nach den teils gewalttätigen Übergriffen gegen die
prodemokratischen Demonstranten in Hongkong hat die Polizei in der Nacht
zum Donnerstag zunächst nicht mit gleicher Härte wie am Vortag
durchgegriffen. In der chinesischen Sonderverwaltungszone kam es zu
vereinzelten Raufereien mit campierenden Protestierenden, von einem
Niederreißen der Barrikaden der Demonstranten sahen die Beamten bis zum
Morgen aber ab. Bei einem kleineren Zusammenstoß kurz nach Mitternacht auf
einer Hauptstraße nahe des Amtssitzes von Regierungschef Leung Chun Ying
wurden nach Polizeiangeben zwei Personen festgenommen. Drei Polizisten
hätten sich Verletzungen zugezogen.
Tags zuvor war die Hongkonger Polizei deutlich härter gegen die
Demonstranten in der Stadt vorgegangen als zu Beginn der Proteste. Bei der
Räumung eines Tunnels vor dem Regierungssitz verprügelten mehrere Beamte
vor laufender Kamera einen Festgenommenen. Auf Fernsehbildern war zu sehen,
wie Dutzende Demonstranten von der Polizei weggezerrt wurden. Die
Aktivisten verlangen die freie Wahl des Regierungschefs im Jahr 2017.
Peking hat dagegen bestimmt, dass ein ihm genehmes Komitee festlegt, wer
überhaupt kandidieren darf. Außerdem fordern die Demonstranten den
Rücktritt des unbeliebten Leung als Regierungschef.
Hongkongs Regierungschef will nun auf die pro-demokratischen
Demonstrierenden zugehen. „Die Regierung ist bereit, mit den
Studierendenvertretern über die Frage der allgemeinen Wahl des
Regierungschefs im Jahr 2017 zu reden“, sagte Leung am Donnerstag in einer
Pressekonferenz in der südchinesischen Hafenmetropole. „Wir sind bereit zum
Dialog.“
Seit der Rückgabe der Kronkolonie 1997 an China wird Hongkong als eigenes
Territorium mit „einem hohen Maß an Autonomie“, aber unter chinesischer
Souveränität regiert. Regierungschef Leung berief sich jedoch darauf, dass
seine Kompetenzen begrenzt seien.
Die Sonderverwaltungszone in Hongkong könne nicht „illegales legal machen“.
Nur die Zentralregierung in Peking habe die Macht, die Rahmenbedingungen
für die Wahl festzulegen. Damit machte er bei der Kernforderung der
Demonstranten – der freien Auswahl der Kandidaten – keine Zugeständnisse.
Leung bekräftigte das Angebot der Regierung, über einen Mittelsmann
Verhandlungen mit den Demonstranten aufzunehmen.
Er hoffe, dass die Gespräche in der kommenden Woche beginnen könnten. Die
Regierung werde jedoch weiterhin Straßensperren der Demonstranten entfernen
lassen. Vor rund einer Woche hatte die Regierung nach neuen Protesten
zunächst vereinbarte Gespräche mit Studierenden kurzfristig abgesagt.
16 Oct 2014
## TAGS
Hongkong
Protest
Leung Chun Ying
Dialog
Studenten
China
China
Protest
China
Demonstrationen
Hongkong
Russland
Hongkong
Hongkong
Hongkong
Polizei
## ARTIKEL ZUM THEMA
Straßenschlachten in Hongkong: Schlagstöcke statt Essstäbchen
Die Behörden gehen in diesem Jahr ungewöhnlich hart gegen Imbissbesitzer
vor. Die liefern sich stundenlange Straßenschlachten mit der Polizei.
Dalai-Lama-Unterstützer in Tibet: China will härtere Strafen
Laut Medienberichten will Peking Anhänger des Dalai Lama offenbar noch
härter bestrafen. Das Ganze läuft im Zuge einer „Anti-Korruptionskampagne�…
Gespräche in Hongkong vor dem Aus: Kein Protestende ohne freie Wahlen
Die Studenten der Demokratiebewegung sind enttäuscht über die bisherigen
Angebote der Hongkonger Regierung. Weitere Protestmärsche sind geplant.
Proteste in Hongkong: „Fremde Mächte“ in Verdacht
Der Regierungschef von Hongkong erhebt den Vorwurf, dass sich ausländische
Demonstranten an den Protesten beteiligen. Der Studentenführer weist dies
zurück.
Protestbewegung in Hongkong: 26 Festnahmen in Kowloon
In der Nacht zu Samstag besetzten tausende Demonstranten Straßenzüge
Straßenzüge eines Geschäftsviertels. Die Polizei reagierte mit Pfefferspray
und Schlagstöcken.
Protestlager in Hongkong geräumt: Im Morgengrauen überrumpelt
Die Polizei der Küstenstadt hat im Geschäftsviertel Mong Kok einen
Hauptprotestort geräumt. Die wenigen Demonstranten leisteten kaum
Widerstand.
Europa-Asien-Gipfel und Russland: Sanktionen sind Erpressung
50 Politiker aus Europa und Asien wollen in Mailand über die großen
Konflikte beraten. Im Mittelpunkt: Wladimir Putin und sein Kiewer Kollege
Petro Poroschenko.
Kommentar Polizeigewalt Hongkong: Von wegen „Asia's finest“
Hongkongs Polizei hat voll draufgehalten. Trotz der Suspendierung von
Polizisten ist nun klar: Sie steht als Herrschaftsinstrument Pekings
bereit.
Polizeigewalt in Hongkong: China sperrt BBC-Website
Die Empörung über die Polizeigewalt in Hongkong ist groß. China reagiert
und verschärft die Zensur. Die BBC-Webseite wurde komplett gesperrt.
Proteste in Hongkong: Gewalt gegen Demonstranten
Erneut wurde ein Protestort der Demokratiebewegung in Hongkong gewaltsam
geräumt. Gegen mehrere Polizisten wird ermittelt.
Protest in Hongkong: Demonstranten rücken vor
Die Proteste in Hongkong waren zurückgegangen. Am Dienstag marschierten
Aktivisten zum Regierungssitz. Zuvor hatte die Polizei erneut Barrikaden
abgebaut.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.