| # taz.de -- Steuersünder in Deutschland: So viele Selbstanzeigen wie noch nie | |
| > Im Jahr 2014 haben sich bislang 31.927 Steuersünder bei den Behörden | |
| > gemeldet. Die Betroffenen wollen vor der Verschärfung der Bestimmungen | |
| > aktiv werden. | |
| Bild: Die meisten Anzeigen gab es in Baden-Württemberg. | |
| BERLIN dpa | Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerbetrügern hat vor dem | |
| Inkrafttreten schärferer Regeln einen neuen Rekordwert erreicht. Seit | |
| Jahresbeginn haben sich nach einer Umfrage der Welt am Sonntag bei den 16 | |
| Länderfinanzministerien 31.927 Steuersünder selbst angezeigt. Damit | |
| übertrifft die Zahl der Selbstanzeigen dem Bericht zufolge schon jetzt | |
| deutlich das Rekordergebnis aus 2013, als es im gesamten Jahr rund 24 000 | |
| Selbstanzeigen gegeben habe. Außer Hessen hätten alle Länder schon jetzt | |
| neue Spitzenwerte gemeldet. | |
| Die meisten Anzeigen gab es den Recherchen zufolge mit 7.214 in | |
| Baden-Württemberg. Dahinter folgt Nordrhein-Westfalen mit 6.300 Anzeigen, | |
| Bayern kommt mit bislang 4.600 Anzeigen auf Platz drei. Die wenigsten | |
| Selbstanzeigen gab es in Mecklenburg-Vorpommern mit 24. | |
| Für Steuerbetrüger wird es ab Januar deutlich teurer, mit einer | |
| Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Dann sinkt die Grenze, bis zu der | |
| Steuerhinterziehung ohne Zuschlag bei einer Selbstanzeige straffrei bleibt, | |
| von 50.000 auf 25.000 Euro. Bei höheren Beträgen wird bei gleichzeitiger | |
| Zahlung eines Zuschlages von zehn Prozent von einer Strafverfolgung | |
| abgesehen. | |
| Ab einem Hinterziehungsbetrag von 100.000 Euro werden 15 Prozent | |
| Strafzuschlag fällig, ab einer Million Euro 20 Prozent. Bisher wird ein | |
| Zuschlag von 5 Prozent berechnet. Zudem müssen neben dem hinterzogenen | |
| Betrag in Zukunft auch die Hinterziehungszinsen in Höhe von 6 Prozent pro | |
| Jahr sofort entrichtet werden. Zudem wird die Strafverfolgungsverjährung | |
| auf zehn Jahre ausgedehnt. | |
| 19 Oct 2014 | |
| ## TAGS | |
| Steuerhinterziehung | |
| Selbstanzeige | |
| Deutschland | |
| Strafverfolgung | |
| Steuersünder | |
| Selbstanzeige | |
| Steuerabkommen | |
| Bundeskabinett | |
| Steuerhinterziehung | |
| Credit Suisse | |
| Steuern | |
| Steuerbetrug | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Steuerhinterziehung in Deutschland: Selbstanzeigen auf Rekordhoch | |
| Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern knackt die | |
| 35.000er-Marke. Die meisten kommen aus Baden-Württemberg. Bald werden | |
| Selbstanzeigen teurer. | |
| Abkommen gegen Steuerhinterziehung: „Vermögen verbergen ist leicht“ | |
| Markus Meinzer vom Netzwerk Steuergerechtigkeit kritisiert die Lücken der | |
| Vereinbarung. Reiche könnten ihr Geld weiter zu einfach am Fiskus | |
| vorbeischleusen. | |
| Selbstanzeige von Steuersündern: Kabinett beschließt schärfere Regeln | |
| Der gesetzliche Rahmen für Straffreiheit bei Selbstanzeigen wird enger | |
| gesteckt. Das verabschiedete die Bundesregierung, wich von den | |
| Ursprungsplänen aber ab. | |
| Steuerhinterziehung via Schweizer Bank: 300 Millionen Euro Buße für UBS | |
| Die Staatsanwaltschaft Bochum stellt Ermittlung gegen die Schweizer | |
| Großbank ein. Diese zahlt im Gegenzug eine Rekordbuße wegen Beihilfe zur | |
| Steuerhinterziehung. | |
| Schweizer Bank half Steuerhinterziehern: Milliardenstrafe für Credit Suisse | |
| Reiche US-Amerikaner wurden von Credit-Suisse-Bankern in die Schweiz | |
| eingeladen. Dann wurden Offshore-Konten vermittelt, um Geld vor der | |
| Steuerbehörde zu verstecken. | |
| Nach dem Urteil gegen Uli Hoeneß: Steuerbetrüger zur Kasse, bitte! | |
| Es wird ernst für Steuerhinterzieher: Zwar bleibt die strafbefreiende | |
| Selbstanzeige bestehen. Doch wer betrügt und Reue zeigt, muss künftig mehr | |
| blechen. | |
| Finanzminister sind sich einig: Schwerere Zeiten für Steuerbetrüger | |
| Wer Steuern hinterzieht und sich selbst anzeigt, muss künftig eine höhere | |
| Strafen zahlen. Verjährungsfristen werden aber wohl nicht angetastet. |