| # taz.de -- Ebola-Tagebuch – Folge 41: „Kein Land darf abseitsstehen“ | |
| > Die UN-Botschafterin der USA erinnert daran, dass die Lasten der | |
| > Ebola-Bekämpfung ungleich verteilt sind. Sie fordert mehr Geld. | |
| Bild: Samantha Power in Brüssel. | |
| BRÜSSEL taz | Vor zahlreichen Diplomaten, Journalisten, Lobbyisten und | |
| NGO-Vertreten hat die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha | |
| Power, am Donnerstag in Brüssel auf Einladung des German Marshall Fund über | |
| ihren soeben beendeten Besuch in den Ebola-Ländern Liberia, Sierra Leone | |
| und Guinea gesprochen. Die internationale Gemeinschaft tue noch immer nicht | |
| genug, war ihre Botschaft. | |
| „Wir müssen alle tiefer in unsere Taschen greifen“, sagte sie, | |
| offensichtlich beeindruckt von den verheerenden Auswirkungen der | |
| Ebola-Epidemie. Ein Gebiet mit Defiziten: die Information der Bevölkerung. | |
| Helfer in Guinea hätten ihr gesagt, dass Dorfbewohner in der Nähe des | |
| Gebietes, wo Ebola ursprünglich ausbraach, noch immer nichts über die | |
| Krankheit wüssten. | |
| Das lokale Personal im Gesundheitswesen werde nach wie vor nicht immer | |
| regelmäßig bezahlt, die ökonomischen und sozialen Schäden durch Ebola seien | |
| enotm. „Ebola hat Jahre des Fortschritts rückgängig gemacht“, so Power. | |
| Immer wieder betonte die US-Diplomaten, dass „einige in der internationalen | |
| Gemeinschaft ihren Anteil nicht tragen“, wenn es um Ebola geht. Sie sagte | |
| nicht, wer – aber sie lobte diejenigen, die etwas tun. Zunächst die USA | |
| selbst, die eine Milliarde Dollar zugesagt haben und 3.200 Soldaten, von | |
| denen 1000 bereits vor Ort seien, um 17 Ausbildungseinheiten für | |
| einheimisches Personal aufzubauen. Auch die EU, die eine Milliarde Euro | |
| auftreiben will, erhielt Lob von Power, ebenso Nigeria und, | |
| bemerkenswerterweise, Kuba, das 150 Helfer geschickt hat und 200 weitere | |
| plant. | |
| „Kein Land darf abseits stehen“, sagte Power. Benötigt würden Ärzte, | |
| Pfleger, Krankenwagen, Handys, SIM-Karten, Plastikhandschuhe und so weiter. | |
| Und: „Auch wenn es für jeden Patient ein Bett gibt, reicht das nocht | |
| nicht“, so die US-Diplomatin. Man müsse sich nicht nur gegen das Virus | |
| wehren, sondern auch offensiv dagegen vorgehen. | |
| 31 Oct 2014 | |
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