# taz.de -- Hooligan-Aufmarsch in Berlin: 10.000 Teilnehmer angemeldet | |
> Am 15. November wollen Hooligans durch Berlin ziehen. Die Polizei geht | |
> von 10.000 Teilnehmern aus. Doch richtig beurteilen könne man das noch | |
> nicht, so ein Sprecher. | |
Bild: Krawalle bei dem Aufmarsch im Oktober in Köln. | |
BERLIN dpa | Die Berliner Polizei kann noch nicht beurteilen, ob eine | |
größere Zahl von Hooligans tatsächlich in zwei Wochen im Regierungsviertel | |
aufmarschiert. „Was am 15. November passiert, kann derzeit noch keiner | |
einschätzen. Der Anmelder der Hooligan-Demonstration ist polizeilich nicht | |
einschlägig bekannt, weder aus dem Rechtsextremen-Milieu noch von der | |
Hooligan-Szene“, sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf der | |
Nachrichtenagentur dpa. | |
Für diesen Tag ist eine Kundgebung der „Hooligans gegen Salafisten“ am | |
Brandenburger Tor angemeldet. Diese Gruppierung hatte kürzlich in der | |
Kölner Innenstadt Krawalle angezettelt, an denen auch Neonazis teilnahmen. | |
In Berlin waren zunächst 1000 Teilnehmer angemeldet, zuletzt waren es | |
10.000. | |
Neuendorf sagte: „Der Anmelder könnte natürlich auch ein Strohmann sein, | |
der vorgeschoben wurde. Oder ein Trittbrettfahrer, der sich mit so einer | |
Anmeldung nur wichtig macht.“ Die „Hooligans gegen Salafisten“ seien ja | |
kein Verein oder eine feste Gruppierung, bei der es verantwortliche | |
Ansprechpartner gebe. | |
Ähnliches gilt laut Polizei für die am 9. November angemeldete | |
Demonstration von Rechtspopulisten am Reichstagsgebäude. „Wir wissen noch | |
nicht, wie weit das Substanz hat. Bisher basieren alle Annahmen nur auf | |
wenigen Behauptungen im Internet, die immer wieder wiederholt werden.“ | |
## Versammlungsbehörde muss entscheiden | |
Neuendorf betonte: „Ob die Demonstration am 15. November genehmigt wird, | |
entscheidet die Versammlungsbehörde der Polizei. Dazu sammelt sie | |
Informationen und wertet sie aus, um zu entscheiden, ob Gewaltausbrüche | |
geplant oder wahrscheinlich sind. Nach derzeitigem Stand ist das | |
schwierig.“ Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte angekündigt, die | |
Demonstration möglichst verbieten zu lassen, um Gewalt zu verhindern. | |
Die Polizei werde bundesweit die Szene in der nächsten Zeit sehr aufmerksam | |
verfolgen, kündigte Neuendorf an. „Positiv ist, dass der Polizei fast alle | |
Akteure bei den Hooligans namentlich bekannt sind. Wir können sie also im | |
Auge behalten, Reisebewegungen feststellen und auch erkennen, ob sich viele | |
auf den Weg nach Berlin machen.“ | |
Laut Polizei ist die Zusammenarbeit von Fußball-Hooligans und Neonazis eine | |
eher neue Entwicklung. „Es gibt einige Rechtsextreme, die auch Hooligans | |
sind“, betonte Neuendorf. „Aber bisher gab es keine organisierte | |
Verknüpfung. Der Verfassungsschutz stellte aber kürzlich fest, dass es | |
Veränderungen geben könnte, und das wird jetzt auch geprüft.“ | |
In Berlin sind 1554 gewaltorientierte Hooligans bei der Polizei | |
registriert. 243 von ihnen gehören zur gefährlichsten Kategorie | |
„gewaltsuchend“. 86 der Hooligans sind zudem als Rechtsextremisten oder | |
Neonazis eingestuft. | |
1 Nov 2014 | |
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