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# taz.de -- Kommentar Presseauftritt Edathy: Zeit zum Auspacken
> Der unter Kinderpornoverdacht stehende Politiker Edathy will an die
> Öffentlichkeit treten. Es ist an der Zeit, die richtigen Dinge zu sagen.
Bild: Im Scheinwerferlicht: Sebastian Edathy.
Sebastian Edathy will sich erklären. Am 18. Dezember wird er in Berlin vor
die Presse treten, wie die Bundespressekonferenz am Mittwoch bestätigte. Es
wird das erste Mal sein, dass der unter Kinderpornoverdacht stehende
Politiker wieder in der Öffentlichkeit auftritt. Ein paar Stunden später
wird er vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss erwartet. Er wäre gut
beraten, dann eine neue Platte aufzulegen, endlich auszupacken und dem
Untersuchungsausschuss offene Fragen zu beantworten.
Bisher beschränkt sich der ehemalige SPD-Abgeordnete in seinen wenigen
öffentlichen Äußerungen darauf, seine Unschuld zu beteuern. Verständlich:
Der Mann ist am Boden, seine Karriere zerstört, sein Image im Eimer.
Natürlich will er das Bild geraderücken, das die Öffentlichkeit von ihm
hat. Beim Thema Nacktbilder wird ihm das aber nicht gelingen, selbst wenn
ihn das Landgericht Verden nächstes Jahr freisprechen sollte. Nacktfotos
minderjähriger Jungs, ob strafbar oder nicht, sind einfach kein
Gewinnerthema.
Wenn Edathy zumindest ein kleines Stückchen seiner ehemaligen Reputation
zurück haben will, kann er nur über eine andere Schiene Erfolg haben.
Führende SPD- und Unionspolitiker wussten schon früh von möglichen
Ermittlungen gegen ihren Kollegen; und die Polizisten, die später Edathys
Räume durchsuchten, berichteten von gelöschten Daten und verwischten
Spuren. Der Verdacht, dass der Politiker vorgewarnt wurde, liegt nahe. Aber
von wem?
Mit einer ehrlichen Antwort würde Edathy womöglich jemanden verraten, der
es gut mit ihm meinte und ihm deshalb einen Wink gab. Trotzdem wäre eine
solche Antwort höchst anständig: Wurde der SPD-Mann tatsächlich vorgewarnt,
geht es in seinem Fall nicht nur um Nacktfotos, sondern zusätzlich um
krassen Machtmissbrauch. Wenn Edathy nun bei der Aufklärung hilft, kann ihm
deshalb eines sicher sein: ein kleiner Teil der Anerkennung, die er so
gerne zurückgewinnen will.
20 Nov 2014
## AUTOREN
Tobias Schulze
## TAGS
Sebastian Edathy
Nacktbilder
Edathy-Affäre
Sebastian Edathy
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Sebastian Edathy
Edathy-Affäre
Kinderpornografie
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