# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch? | |
> Die CDU findet Burkas „männerfeindlich“, die Briten fürchten sich vor | |
> Körperflüssigkeiten und der BVB schießt endlich ein Tor. | |
Bild: Der Männerversteher Peter Tauber beim Versuch, die Kanzlerin für sich e… | |
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche? | |
Friedrich Küppersbusch: Hysterie wegen R2G in Thüringen. | |
Was wird besser in dieser? | |
Hysterie wegen Union/AfD in Thüringen. | |
Bodo Ramelow hat es im zweiten Wahlgang geschafft und ist der erste | |
Ministerpräsidenten der Linken in Thüringen. Was wünschen Sie ihm? | |
Ein h vor dem m. Dieses notorische Nachrichtensprecher-„Rammelo“ nervt. | |
Wolfgang Büchner darf nur bis Ende des Jahres Chefredakteur des | |
Spiegelssein. Sind Sie traurig über das Ende der Soap? | |
Mit dem „Wer stoppt Putin“-Titel hatte der Spiegel sich in Büchners Ära | |
laut Presserat zur Miss Billig degradiert. Weil keiner an Deck war oder | |
weil der an Deck versagte – egal. Beim Spiegel stehen zwei bedeutsame | |
Fragen auf dem Spiel: Schafft ein Qualitätsmedium wirtschaftlich den | |
Übergang ins Netz? Und: Beweist ein mitarbeitergeführtes Unternehmen weiter | |
seinen Modellcharakter? Deshalb wäre es gut, wenn es jetzt mal gut wäre. | |
Die Union fordert wieder Burka-Verbot und denkt dabei nur noch an die armen | |
Frauen. Haben Julia Klöckner und Jens Spahn keine Themen mehr? | |
CDU-Generalsekretär Tauber denkt auch an sich und findet Burkas „in einer | |
aufgeklärten Gesellschaft fast männerfeindlich“, was man wiederum verstehen | |
kann. Die Idee, Mann müsse jederzeit an triebigem Durchschmoren gehindert | |
werden, teilen Burkafreunde mit altfeministische Positionen, und beides | |
kann Mann, wenn man sonst gerade nichts zu tun hat, als Beleidigung | |
empfinden. Ansonsten geht’s darum, dass die Union Themenhoheit gegen die | |
AfD sucht. Beim Kölner Parteitag wäre Klöckner großräumige Meidung des Doms | |
anzuraten, wo stets schleierhafte katholische Ordensfrauen herumpinguinen. | |
In Großbritannien dürfen bei „Video on Demand“-Pornos bestimmte Praktiken | |
nicht mehr stattfinden. Was ist an der weiblichen Ejakulation gefährlich? | |
Das ist uns Dortmundern („Eja BVB“) völlig unklar. – Vielleicht ist die | |
Furcht vor Körperflüssigkeiten der Hintergrund der Zeile „britannia rule | |
the waves“, sie wollen ihren viktorianischen Ruf als weltweit führende | |
Klemmschachteln verteidigen. Immerhin steht im althergebrachten Tarnsprech | |
neben „französisch“ oder „griechisch“ der Code „englisch“ für SM … | |
anliegende Gebiete. Die werden allesamt mitverboten. Und Verbot macht | |
richtig scharf. Seit Jahresbeginn muss sich eigens und ausdrücklich | |
freischalten lassen, wer bei britischen Anbietern das unzensierte Netz | |
nutzen möchte. Über 90 Prozent der britischen User tun dies. Der Rest | |
bekommt weder Porno noch die Seiten des deutschen Chaos Computer Clubs. Im | |
vermeintlichen Pornofilter blocken die UK-Behörden offenbar auch Themen, | |
die anderen Freude bereiten. Und Freude hart abzustrafen ist halt – | |
englisch. | |
Der Stromkonzern Eon spaltet sich: in der einen Firma der Ökostrom, in der | |
anderen der Dreck. Welche Unternehmen sollten auch Bad Banks gründen? | |
Gibt’s, und bei der Namenswahl Eon hätten wir es ahnen müssen: Äon, ein | |
Zeitalter – oder wie man untertage sagt: „Ewigkeitskosten“. Der „weiße | |
Bereich“ der ehedem Ruhrkohle erfreut seine Aktionäre als Evonik, denn alle | |
Folgekosten des ruinösen Bergbaus wurden 2007 in die RAG Stiftung | |
ausgegründet. Das geht gut, solange Evonik Gewinne an die Stiftung liefert. | |
Falls die Ewigkeit länger dauert als die Evonik, kommen für Bergschäden, | |
Grundwasserpumpen und alles Weitere die Steuerzahler auf. Die Eon-Spaltung | |
hingegen birgt immerhin noch die Möglichkeit, mit Atom-, Kohle - und | |
Gaskraftwerken Geld zu verdienen. Die Beliebigkeit des Merkel’schen | |
Atomausstiegs kann man auch lesen als „Und morgen alles wieder | |
anders“-Ideologie. Dann wäre die Bad Bank ein profitcenter. Schwieriger | |
dagegen die Idee, in der verbleibenden Eon „erneuerbare Energien“ zu | |
versammeln. Ein wesentlicher Aspekt an denen nämlich ist, dass | |
großindustrielle Lösungen oft die schlechtesten sind. Also – wer ist hier | |
eigentlich die Bad Bank? | |
Opel schließt nach 51 Jahren sein Werk in Bochum. Sie kennen sich dort aus: | |
Was hat die Stadt noch so zu bieten? | |
Als General Motors in den 50ern einen stahl- und facharbeiternahen Standort | |
im Ruhrgebiet suchte, lehnte Dortmund ab – auch, weil Hoesch zu viel | |
lohntreibende Konkurrenz um die Malocher fürchtete. Haben wir doch schon | |
wieder mal recht gehabt! Im Bochumer „Bermuda-Dreieck“ gibt es eine | |
Frittenbude, die u. a. Erdnusssoße vorhält. Das reißt es nicht raus, nicht | |
sofort, ich weiß. | |
Und was machen die Borussen? | |
Jetzt müssen wir die Tore bei 1-0 Heimsiegen schon selber schießen! | |
Zustände! | |
Fragen: IPP | |
7 Dec 2014 | |
## AUTOREN | |
Friedrich Küppersbusch | |
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